3291/J XXI.GP
Eingelangt am: 23.01.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Christine Muttonen
und Genossinnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend den geplanten Umbau des Museums moderner Kunst (MUMOK)
Medienberichten ist zu entnehmen, dass das Museum moderner
Kunst (MUMOK) im
Frühjahr d.J. zur Durchführung von Umbauarbeiten vorübergehend
geschlossen
werden soll. Das Museum, das erst vor knapp vier Monaten - am 15. September
2001 - eröffnet wurde und rund 30
Millionen Büro (ca. 413 Millionen Schilling)
gekostet hat, ist offenbar bereits
renovierungsbedürftig. Die Sicherheitssysteme
sollen nicht einwandfrei funktionieren, die Brandschutzeinrichtungen
müssen
teilweise erneuert werden, die Böden weisen erhebliche Risse auf und im
Kuppelsaal
tritt Kondenswasser ein. Die nun angekündigte Schließung erfolgt
aber nicht primär
wegen der aufgetretenen Baumängel, sondern um die aus Sicht des neuen
Direktors, Edelbert Köb, bestehenden “Konzeptmängel" (ZIB
2, 8. 1. 2002) in der
Raumplanung zu beheben. In einem Interview mit der Zeit im Bild 2 am 8. 1. 2002
begründete Edelbert Köb, weshalb der Umbau notwendig sei: “Es
wird von uns
erwartet, dass wir Geld verdienen, dass wir im Sponsoring sehr aktiv sind und
um
das machen zu können brauchen Sie auch
Räume in einem Museum und die haben
wir eigentlich nicht". Auf die Frage,
warum das nicht schon bei der Planung
berücksichtigt wurde, antwortete Köb: “Weil diese Idee eben
nicht da war, oder das
Bewußtsein, dass man eben für Sponsoring letzlich auch
Möglichkeiten schaffen
muß, die in diesem Haus eigentlich nicht gegeben sind".
Bereits im August letzten Jahres - noch vor
der Eröffnung des Museums - hatte der
damalige Direktor, Lorand Hegyi, auf Probleme bei der Raumgestaltung
hingewiesen. Die white-cube-Architektur, die
für den Ausstellungsbereich
vorgegeben sei, sei für die immer größer werdenden,
raumgreifenden
Inszenierungen und Installierungen in der Kunst nicht geeignet. Auch an den
Möglichkeiten, die die (einzige) Tageslichthalle im Obergeschoß für
Wechselausstellungen biete, zweifelte er. Hegyi ging bereits damals
davon aus, dass
Umbauten erforderlich sein würden (APA, 17. 8. 2001).
Die Kosten für die
Neugestaltung des Museums - neben der Behebung der
Baumängel und dem Bau von Veranstaltungsräumen soll auch die
Neugestaltung
der Büros erforderlich sein - werden zur Zeit auf 2,3 Millionen Euro (31,6
Millionen
Schilling) geschätzt
(Die Presse, 8. Jänner 2001).
Die unterzeichneten
Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für
Bildung, Wissenschaft und Kultur nachstehende
Anfrage:
1. Wird
das Museum Moderner Kunst im Frühjahr dieses Jahres vorübergehend
für Umbauarbeiten geschlossen werden?
2.
Wenn ja, wie lange wird das Museum geschlossen sein und welcher
Einnahmenentfall ist zu
erwarten? Wer trägt diese Kosten?
3. Welche Umbauten sollen konkret vorgenommen werden?
4. Welche Kosten sind dafür veranschlagt?
5.
Werden die Kosten für den Umbau aus der Basisabgeltung, die dem MUMOK
für das Jahr 2002 zur
Verfügung steht, finanziert?
6. Wenn nein, wie wird der Umbau finanziert?
7. Wer ist für die Planung des Museums Moderner Kunst verantwortlich?
8.
War der damalige Direktor des Museums in die Planung des Museums
einbezogen?
9. Inwiefern war Ihr Ressort in die Planung des Museums einbezogen?
10. Wie stehen Sie zur Kritik des jetzigen Direktors, Edelbert Köb, der von
“Konzeptmängeln" bei der Planung des Museums spricht (ZIB 2, 8.1. 2002)?
11.
Waren Ihnen die Bedenken des früheren Direktors, Lorand Hegyi,
hinsichtlich
der Raumplanung bekannt?
12. Wenn nein, warum nicht?
13.
Wenn ja, warum wurde Ihnen nicht bereits in der Phase der Errichtung des
Museums Rechnung getragen?
14. Welche Baumängel sind im Museum Moderner Kunst aufgetreten?
15.
Welche Summen werden für die Behebung der Mängel veranschlagt und
welcher Anteil der Schadenssumme ist durch Gewährleistung gedeckt?
16.
Sind bei anderen Einrichtungen des Museumsquartiers vergleichbare
Baumängel aufgetreten?