3367/J XXI.GP
Eingelangt am: 31.01.2002
ANFRAGE
der
Abgeordneten Emmerich Schwemlein
und
Genossinnen
an den Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft
betreffend Gefahr der Mehrbelastung der Tourismusbranche durch
Seenbewirtschaftung
Elf weitere Seen
werden seit 2001 von den ÖBf bewirtschaftet. 58 Mio. Euro
(800
Mio. öS) zahlten die ÖBf 2001 an Finanzminister Grasser. 2002 sollen
14,5
Mio. Euro (200 Mio öS) folgen. Anstatt den erwarteten 218 Mio. Euro
(3 Mrd.
öS)werden es nur ca. 72,5 Mio. Euro (l Mrd. öS) sein. Die Differenz
wird
von Landwirtschaftsminister Molterer aufgebracht werden müssen. Wie,
sei noch
unklar. Auch auf Anfrage des SPÖ-Agrarsprechers Abg. z. NR Heinz
Gradwohl,
wie der Landwirtschaftsminister diese restlichen 2 Mrd. öS
aufbringen könne, wollte sich Molterer nicht äußern. Seither
ist Gefahr in
Verzug,
Gefahr, dass der Landwirtschaftsminister entweder weitere Teile der
grünen
Lunge “ÖBf opfert oder andere Bevölkerungsgruppen belasten
könnte.
Der Ertragswert der
elf Seen soll sich laut mehrer Gutachten in den nächsten 20
Jahren
von derzeit ca. 1,09 Mio. Euro (15 Mio. öS) bis 1,16 Mio. Euro (16 Mio.
öS)
auf rund 1,45 Mi. Euro (20 Mio. öS) pro Jahr zu Grunde legen. Die daraus
ergebenen
Tariferhöhungen sollen mittels “mehrjähriger, schrittweiser
Übergangsregelungen"
realisiert werden.
Eine Möglichkeit
der Mehreinnahmen bestünde in der Anhebung der
Pachtzahlungen
für Seeuferteile und Seezugänge. Dass sich Preissteigerungen
dieser
Art auf den Tourismus negativ auswirken können, befürchten zahlreiche
Touristiker
des Landes.
In diesem
Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den
Bundesminister
für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft ,
Mag.
Wilhelm Molterer, folgende
ANFRAGE
1. Welche
neuen Geldquellen zur Aufbringung des offenen Betrages auf
3 Mrd. Schilling sind Ihrerseits bis Ende 2002 geplant?
2. Wie hoch
ist der Anteil des Betrages, der von den ca. 72,5 Mio Euro bis dato
durch Grundverkäufe eingenommen wurde?
3. Wie groß ist der Anteil der Fläche, die von der gesamten,
gekauften Fläche
an
Kleinbauern verkauft wurde?
4. In welchem Rahmen und zu welchen Bedingungen wurde die
Fremdfinanzierung
durchgeführt?
5. Wie gestalten sich die von Ihnen angesprochenen zwei Etappen der
Finanzierung
im Detail?
6. Welche Bereiche werden vom Sparkurs am meisten betroffen sein?
7. In welcher Höhe werden die einzelnen Bereiche Ihres Ressorts
zur Kasse
gebeten?
8. In welcher Höhe werden die Pachtzahlungen für
Seegrundstücke, Stege,
Bojen
etc. ansteigen?
9. Werden diese Pläne auch bestehende Verträge betreffen?
10.Sind nach Übernahme der elf Seen höhere Tarife bei
Grundstücken,
Seezugängen
und Badeplätzen zu erwarten?
11.Wie hoch sind die Einnahmen aus den 71 Seen, die sich schon bis 2001
in
Betreuung der ÖBf befanden und weiterhin befinden werden?
12.Gibt es eine detaillierte Aufschlüsselung der Einnahmen aus
allen Seen?
Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wie setzt sich diese zusammen?
13.Ist Ihrerseits auch in Zukunft die Gefahr eines Ausverkaufs
Österreichischer
Seen
nicht gegeben? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, warum?
14.Können Sie das Ausmaß und die konkreten Lagen der
“Anlandungsflächen"
benennen?
15.Sind alle Restitutionsfragen im Zusammenhang mit den den ÖBf
geklärt?
Wenn ja,
wie lauten die Antworten im Detail? Wenn nein, wann werden sie
geklärt?