3406/J XXI.GP
Eingelangt am: 13.02.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Einem
und GenossInnen
an die Frau Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten
betreffend die “Österreichplattform"
Vor etwa
einem Jahr hat die Bundesregierung beschlossen, die kommende Erweiterung der
Europäischen Union durch
die Einrichtung einer sogenannten “Österreich-Plattform"
vorzubereiten. Abgesehen davon, dass es sich
bei dieser Plattform primär um eine
Präsentationsmöglichkeit
für die Regierungsparteien handelt, kann auch nicht festgestellt
werden, welcher Art die Aktivitäten der Regierung in diesem
Zusammenhang sind.
Aus
diesem Grunde richten daher die unterzeichneten Abgeordneten an die Frau
Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten nachstehende
Anfrage
1. Welches ist das wichtigste Projekt der österreichischen Außen- und Europapolitik?
2. Halten Sie es für zweckdienlich, wenn es in
wesentlichen Fragen des Staates - und die
Erweiterung der EU zählt
doch wohl zu solchen - eine einheitliche und gemeinsame
Haltung der Regierung gibt, um die
politischen Ziele durchzusetzen?
3. Gibt es eine über den Koalitionspakt hinausgehende
konkrete und praxisrelevante Position
der Bundesregierung zur EU-Erweiterung?
4. Wie lautet sie?
5. Die Bundesregierung hat 2001 beschlossen, eine
“Österreich-Plattform" einzurichten.
Was haben Sie sich von dieser Initiative erwartet?
6. Hat die Österreichplattform Ihre Erwartungen erfüllt?
7. Wie hoch sind die Gesamtkosten der Österreichplattform?
8. Stehen die Erwartungen, die aufgewendeten Kosten und der
feststellbare Nutzen in einer
vertretbaren
Relation?
9.
Welche weiteren Veranstaltungen bzw. Initiativen zum Thema EU-Erweiterung haben
Sie
bzw. die Bundesregierung geplant?
10. Falls es solche Pläne gibt, warum gibt es darauf keinerlei
Hinweise auf der homepage der
Österreich-Plattform?
11. Mit
welchen und wie vielen Veranstaltungen im Rahmen der Österreich-Plattform
wurde
versucht, den Österreicherinnen und
Österreichern die Erweiterung der EU und deren
Auswirkungen auf Österreich näher zu bringen?
12. Wie
viele Teilnehmer haben die “Großveranstaltungen" in
Gmünd, Klagenfurt, Oberwart,
Groß St. Florian und Salzburg besucht?
13. Welche Kosten sind für die Durchführung dieser Veranstaltungen angefallen?
14. Wer hat sie in welchem Umfang getragen?
15. Für
wie wirksam in der Vermittlung von Information über die Erweiterung halten
Sie die
bisher absolvierten Veranstaltungen?
16. In welcher Weise wurden die Bundesländer in den Prozess der
Vermittlung der EU-
Erweiterung
einbezogen?
17. Trifft es zu, dass Bundesländer zu wiederholten Malen
angefragt haben, in welcher Form
sie sich beim Ziel der
Österreichplattform beteiligen könnten, ohne je eine Antwort
über
Auswahlkriterien, Fördermöglichkeiten etc. für
Informationsprojekte erhalten zu haben
oder gar Planungen dazu gehört zu
haben?
18. Welche Projekte wurden im Rahmen der Österreichplattform eingereicht und von wem?
19. Welche Projekte welcher Einreicher wurden im Rahmen der
Österreichplattform
gefördert?
20. Welches waren die Auswahlkriterien für die Förderung?
21. Wieviel Geld wurde dafür eingesetzt und wer trägt die Kosten in welchem Verhältnis?
22. Gibt es eine Position der Bundesregierung zu den Kosten der Erweiterung?
23. Wie lautet sie?
24. Wie
hoch ist der für Österreich zu erwartende volkswirtschaftliche Nutzen
der
Erweiterung?
25. Wie
hoch ist der schon bisher feststellbare volkswirtschaftliche Nutzen der
Erweiterungsvorbereitung für
Österreich?
26. Halten
Sie das Prinzip der Umverteilung, wie es in den Struktur- und
Kohäsionsfonds der
EU zum Ausdruck kommt, für sinnvoll und zweckmäßig?
27. Warum?
28. Ist das auch die Position der Bundesregierung?