3407/J XXI.GP
Eingelangt am: 13.02.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Einem
und GenossInnen
an den Herrn Bundesminister für Finanzen
betreffend die Kosten der EU-Erweiterung
Am 1. Februar 2002
informierte die Tageszeitung DIE PRESSE auf Seite l darüber, dass der
Bundesminister für Finanzen Mag.
Grasser die Auffassung vertrete, die Kosten der
Erweiterung der EU, wie sie tags zuvor von der EU-Kommission bekannt
gegeben worden
waren, seien entschieden zu hoch. Für
Österreich als Nettozahler komme eine zusätzliche
Belastung nicht in Betracht.
Aus diesem Grunde
richten daher die unterzeichneten Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister
für Finanzen nachstehende
Anfrage
1.
Hat die Tageszeitung DIE PRESSE vom l. 2. 2002 Ihre Aussagen zutreffend wieder
gegeben?
2. Gehen Sie davon aus, dass die EU-Erweiterung für Österreich ein Nachteil sein wird?
3.
Was unternimmt die Bundesregierung, um mögliche Nachteile für
einzelne Gruppen der
Bevölkerung rechtzeitig vermeiden zu
helfen?
4.
Ist eine möglichst gute wirtschaftliche Entwicklung in den Österreich
benachbarten
Kandidatenländern für Österreich von Vorteil?
5. Warum?
6. Ist es gerechtfertigt, dass Österreich als Teil der
EU zu dieser Entwicklung beiträgt, deren
Nutznießer
es ist?
7. Warum ist Österreich eines der Nettozahler-Länder in der EU?
8. Halten Sie das in Anbetracht von Österreichs
Position als eines der reichsten Länder
Europas für gerechtfertigt?
9. Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
10. Inwieweit fühlen Sie sich an gemeinsame europäische Beschlüsse gebunden?
11. Gilt das auch für die mittelfristige Finanzvorschau/das Budget der EU?
12. Wie hoch waren die Ersparnisse Österreichs durch
Minderausgaben der EU gegenüber
den
geplanten Ausgaben/dem Budgetrahmen in den letzten drei Jahren?
13. Wie hoch ist der für Österreich zu erwartende
volkswirtschaftliche Nutzen der
Erweiterung?
14. Wie hoch ist der schon bisher feststellbare volkswirtschaftliche
Nutzen der
Erweiterungsvorbereitung für Österreich?
15. Wie hat sich die Handelsbilanz zwischen Österreich und den
EU-Erweiterungsländem
Slowenien, Ungarn, Slowakei, Tschechische Republik und Polen in den letzten
zehn
Jahren
entwickelt?
16. Mit welcher weiteren Entwicklung ist zu rechnen?
17. Welche zusätzlichen Steuereinnahmen wurden durch die
Entwicklung in den letzten zehn
Jahren
generiert?
18. Mit welchen zusätzlichen Steuereinnahmen aus dem durch die Erweiterung für Österreich
erwarteten zusätzlichen Wachstum ist in den nächsten Jahren zu rechnen?
19. In welcher Relation steht dieser Betrag zu den auf Österreich
entfallenden allfälligen
zusätzlichen
Kosten der Erweiterung im Rahmen des EU-Budgets bis 2006?
20. Halten Sie das Prinzip der Umverteilung, wie es in den Struktur-
und Kohäsionsfonds der
EU zum
Ausdruck kommt, für sinnvoll und zweckmäßig?
21. Warum?
22. Ist das auch die Position der Bundesregierung?
23. Mit welchen Beiträgen Österreichs ist auf Basis der jetzt
vorhandenen Berechnungen der
Europäischen
Kommission und unter der Annahme der Fortschreibung des bestehenden
Szenarios
in der Zeit nach 2006 zu rechnen?
24. Gibt es von Ihrer Seite konkrete Vorschläge zur
kosteneffizienteren Gestaltung des EU-
Budgets,
insbesondere im Bereich der GAP?
25. Wenn ja: Welche sind es? Wenn nein: Warum nicht?