3416/J XXI.GP
Eingelangt am: 14.02.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Glawischnig, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Beteiligungen des Kunsthistorischen Museums
Das Kunsthistorische Museum unterhält ein
hundertprozentiges
Tochterunternehmen, die "Museums Collection Design- u. Vertriebs
GesmbH". Im
Rechnungsabschluß 1998 des
Kunsthistorischen Museums im Rahmen der
Teilrechtsfähigkeit wurde diese Beteiligung noch mit einem Wert von
490.000
Schilling geführt. In der Eröffnungsbilanz zum Tag darauf weist das
Unternehmen
nur mehr den symbolischen Bilanzwert von einem Schilling auf - wegen
anhaltender
Verlustsituation. Angeblich erwirtschaftete
dieses Tochterunternehmen laut
Rechnungsabschluß des KHM 1999 ein
negatives Jahresergebnis von über 2
Millionen Schilling, bei einem Stammkapital von 1,45 Millionen Schilling. Mit
dem
Rechnungsabschluß des KHM für das Jahr 2000 stieg zwar das
Stammkapital des
Tocherunternehmens auf fast 6 Millionen Schilling, dennoch blieb das
Unternehmen
angeblich noch immer überschuldet.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. War dieses Tochterunternehmen des KHM zum Stichtag 31.12.98 überschuldet?
2. Wenn ja, wie hoch war die Überschuldung?
3. Auf welche genauen
Teile der operative Tätigkeit sind diese Schulden sowie die
anhaltende Verlustsituation in diesem Tochterunternehmen des KHM bis zum
31.12.98
zurückzuführen?
4. Wie hoch war der
Umsatz und der jährliche Abgang dieses Tochterunternehmens
in den einzelnen Jahren bis zum 31.12.98?
5. Wieviel Prozent
seines Umsatzes wickelte dieses Tochterunternehmen des KHM
bis zum 31.12.98 mit dem Kunsthistorischen Museum in den einzelnen Jahren
ab?
6. Auf welche genaue operative Tätigkeit sind die Verluste des
Tochterunternehmens von über 2 Millionen
Schilling zurückzuführen, die im
Rechnungsabschluß 1999 des KHM erwähnt werden?
7. Welche genauen Sanierungs- und Bereinigungsmaßnahmen wurden im Jahr
1999 im Tochterunternehmen
des KHM gesetzt?
8. Wieviel Prozent seines Umsatzes hat dieses Tochterunternehmen im
Jahr 1999
mit dem KHM abgewickelt?
9. Wie wurde die
Kapitalaufstockung auf fast 6 Millionen Schilling, die der
Rechnungsabschluß des KHM für das Jahr 2000 aufweist, finanziert?
10. Können Sie ausschließen, dass für die Kapitalaufstockung im
Tochterunternehmen direkt oder indirekt Mittel
aus der Bundessubvention für das
Kunsthistorische Museum verwendet wurden?
11. Wenn nein, wie begründen Sie die mögliche Verwendung von
Bundessubventionen durch das Kunsthistorische Museum
für Verbindlichkeiten
eines Tochterunternehmens, die zum Großteil im Rahmen der für den
Bund laut
FOG § 31a haftungsfreien
Teilrechtsfähigkeit vor dem 1.1.99 entstanden sind?
12. Wieviel Prozent seines Umsatzes
hat dieses Unternehmen im Jahr 2000 mit dem
KHM abgewickelt?
13. Hat das Kunsthistorische
Museum im Jahr 1999 von seinem
Tochterunternehmen
Vermögensgegenstände erworben?
14. Wenn ja, wann, welche Vermögensgegenstände und zu welchem Preis?
15. Wurden etwaige vom
Tochterunternehmen gekaufte Vermögensgegenstände
zur Gänze oder zum Teil an Dritte
weiterveräußert?
16. Wenn ja, wann, welche Vermögensgegenstände, zu welchem Preis und an wen?
17. Wenn nein, welche
Vermögensgegenstände wurden dann im Jahr 1999 an die C
& M Kulturmanagement GmbH zu welchem Preis
durch das KHM veräußert?
18. Welche genaue Höhe weist das negative Eigenkapital des einzigen
Tochterunternehmens des KHM zu den Stichtagen
31.12.2000 und 31.12.2001
auf?