3418/J XXI.GP

Eingelangt am: 14.02.2002

ANFRAGE

der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Finanzen


betreffend Euro (doppelte Preisauszeichnung, Umtausch von Münzgeld und
Einführung von 1 bzw 2 Euro-Banknoten)

Die Einführung des Euro führte nicht zuletzt dank der doppelten Preisauszeichnung
in Österreich zu keinen erheblichen Preissteigerungen. Nachdem den meisten
ÖsterreicherInnen noch Umstellungsschwierigkeiten die Abschätzung von Preisen
erschweren, erscheint eine Verlängerung der doppelten Preisauszeichnung sinnvoll.
Damit könnten eventuelle Preiserhöhungen verhindert werden.

Nach Expertenschätzung dürften EU-Fremdwährungsmünzen in der Höhe von über
10 Mio Euro in den privaten Haushalten Österreichs wertmäßig verfallen, da die
Nationalbank unter dem Hinweis auf zu aufwendige Manipulationen keinen
Umtausch vornimmt. Teilweise stellen einzelne Münzen (z.B. 5 DM) einen
erheblichen Gegenwert dar, sodass der Nicht-Umtausch für Private doch nicht
unerhebliche Verluste mit sich bringt.

Ebenfalls auf Unverständnis stoßen die zahlreichen Euro-Münzen. Im Gegensatz zur
Schillingwährung ist mehr Münzgeld erforderlich. Die Vorschläge, eine 1 und eine 2
Euro-Banknote einzuführen, häufen sich. Dadurch könnte die Münzflut eingedämmt
und dem Wunsch der KonsumentInnen, des Handels und der Gastronomie,
entsprechend der Dollarnote und des früheren 20 Schillingscheins auch Euro-
Scheine anzubieten, entsprochen werden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1.     Werden Sie für eine Verlängerung der doppelten Preisauszeichnung eintreten?
Wenn nicht, warum nicht?


2.     Welche Initiativen werden Sie unternehmen, Handel und Gewerbe von den
vertrauensbildenden Vorteilen der Verlängerung der doppelten
Preisauszeichnung zu überzeugen?

3.     Was spricht - ab einer gewissen Summe (ev 5 Euro) - gegen den Umtausch
von EU-Fremdwährungs-Münzgeld in Euro durch die Nationalbank?

4.     Werden Sie sich für den Umtausch von derartigem Münzgeld einsetzen, wenn
nicht warum nicht?

5.     Welche Schritte zur Einführung Euro-Banknoten mit geringerem Nennwert
werden Sie unternehmen?

6.     Werden Sie entsprechende Gespräche mit der Nationalbank führen? Wenn
nicht, warum nicht?

7.     Werden Sie diesbezüglich im ECOFIN initiativ werden? Wenn nicht, warum
nicht?

8.     Werden Sie die entsprechenden Schritte im EZB-Rat und im Vorsitz der Euro-
Gruppe veranlassen? Wenn nicht, warum nicht?

9.     Wann gedenken Sie den Nationalrat von Ihren diesbezüglichen Initiativen zu
unterrichten?