3442/J XXI.GP
Eingelangt am: 19.02.2002
ANFRAGE |
der Abgeordneten Glawischnig, Freundinnen und
Freunde
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur
betreffend Abschlussbilanz 2000 des Kunsthistorischen Museums
In der Abschlussbilanz der Museums Collection Design- und
Vertriebsges.m.b.H,
einer hundertprozentigen Tochterfirma des
Kunsthistorischen Museums (KHM) wird
festgehalten, dass von einem Verfahren nach URG
(Unternehmensreorganisationsgesetz), also einem Ausgleich
Abstand genommen
werden konnte. Am 23.11.2000 hat nämlich die Mutter KHM auf Basis eines
Gesellschafterbeschlusses das Eigenkapital des Unternehmens um 4,467 Mio.
Schilling zur "sofortigen Barzahlung" erhöht. Damit ist die
Überschuldung der
Museum Collection eben um diesen Betrag von
7,5 auf ziemlich genau 3 Mio.
Schilling gesunken. In der Bilanz des KHM wird nun aber erstaunlicher Weise die
100% Beteiligung der Museum Collection mit einem Wert von eben 4,467 Mio.
Schilling geführt. Ein Unternehmen, das in den vorangegangen Jahre
Verluste von
insgesamt 8,914 Mio. Schilling erwirtschaftet hat, ist plötzlich 4,5 Mio.
Schilling
Wert.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
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ANFRAGE: |
1. Warum wird in der
Abschlussbilanz 2000 des Kunsthistorischen Museums ein
Unternehmen, das über die Jahre Bilanzverluste von fast 9 Mio. Schilling
akkumuliert
hat und offensichtlich knapp vor dem Ausgleich gestanden ist, mit einem Wert
von
rund 4,5 Mio. Schilling geführt?
2. Entspricht es
Ihres Erachtens den Bestimmungen des Bundesmuseen-
Gesetzes, dass dem Lippizaner-Museum durch eine Kapitalerhöhung Mittel von
rund
4,5 Mio. Schilling zur sofortigen Barzahlung zugute kommen?
3. Wenn nein, welche Massnahmen
werden Sie setzen, um eine etwaige
gesetzeswidrige Verwendung von öffentlichen Geldern rückgängig zu machen?