3460/J XXI.GP
Eingelangt am: 22.02.2002
ANFRAGE
des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Position des
österreichischen Finanzministers beim ECOFIN: Kürzung der
Direktzahlungen für die
Landwirtschaft
Am 12. Februar 2002 lehnte der
österreichische Finanzminister beim Rat der EU-
Finanzminister (ECOFIN) namens Österreich den Kommissionsvorschlag
für die
stufenweise Einführung von Direktzahlungen an die Landwirte der
Beitrittsländer ab
und machte eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik mit deutlichen
Kürzungen der
bestehenden Direktzahlungen zur Bedingung.
Mit dieser Position steht der
Finanzminister in direktem Widerspruch zu Ihnen, denn
Sie haben die stufenweise Einführung der Direktzahlungen in den
Beitrittsländern
ausdrücklich
begrüßt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Gibt es
eine offizielle Stellungnahme der österreichischen Bundesregierung, die
die Position des Finanzministers im ECOFIN legitimiert? Wenn ja, welche
konkret?
2.
Ist die Position des Finanzministers im ECOFIN mit Ihnen abgestimmt worden?
Wenn ja, wann, in welcher Form und mit welchem Inhalt? Wenn nein, was werden
Sie unternehmen, um in Hinkunft derartige Irritationen zu vermeiden?
3. Was ist
die österreichische Position hinsichtlich der Direktzahlungen an die
Landwirte der Beitrittsländer?
4.
Welche Reformvorschläge betreffend die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) hat
Österreich bisher im Agrarministerrat zu Diskussion gestellt, um
a) die finanzielle Belastung der EU-Erweiterung so gering als möglich zu halten
b) die
agrarischen Förderungen zielgerichteter auch an die landwirtschaftliche
Arbeitskraft zu binden und eine obligatorische Modulation in allen
Mitglieds-
staaten einzuführen?