3473/J XXI.GP
Eingelangt am: 27.02.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Helmut Dietachmayr
und Genossinnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Verschlechterungen bei der Aufklärungsquote
Laut Sicherheitsbericht betrug die
Aufklärungsquote im Jahr 2000 in Oberösterreich
betreffend
der Gesamtkriminalität noch gute 57,5% (Österreich: 48,7%).
Der
Sicherheitsbericht für das Jahr 2001 liegt zwar noch nicht vor, aber die
Aufklärungsquote
soll sich erheblich
verschlechtert haben. Falls dies stimmen sollte, stellt sich natürlich die
Frage inwieweit die Verschlechterung der Aufklärungsquote mit den
Einsparungen des
Innenressorts zusammenhängt.
Trotz
dieser düsteren Anzeichen, gehen die Einsparungen auf Kosten der
Sicherheit weiter.
In
Oberösterreich sollen der Gendarmerie 9 Motorräder ersatzlos
gestrichen werden.
Durch die Schaffung des BKA
stellen sich viele die Frage, von wo die Beamten und die
Ausrüstung für das BKA abgezogen
werden sollen. Nach den unseligen Postenschließungen
und
der verunglückten
Neustrukturierung der
Kobra könnte die
Schaffung des
Bundeskriminalamtes eine
weitere Schwächung der Sicherheitsstrukturen
im ländlichen
Bereich bedeuten. Jene Beamten, die
im BKA ihren Dienst versehen müssen, hinterlassen an
ihren bisherigen Dienststellen nicht
wieder zu schließende Lücken.
Selbst
die “Krone" hat in ihrem Artikel vom 05.02.2002 auf die
Personaltricks hingewiesen
und diese stark kritisiert. Insgesamt
sollen in Oberösterreich bald 169 Planstellen unbesetzt
sein, weil 101 Beamte zu
Sonderaufgaben abgezogen, ihre Posten aber nicht nachbesetzt
werden und weil es für 68
Fehlbestände durch Pensionierungen keine Nachbesetzung gibt. Es
werden Gendarmen zu Sondereinheiten
(und vermutlich künftig auch ins BKA) versetzt. Ihre
Planposten in ihren alten Dienststellen bleiben, damit niemand behaupten
kann, es würde
Personal abgebaut. Daher ist auch fraglich,
woher das Personal für die von ursprünglich 281
auf 336 Mann aufgestockte
“Kobra neu" eigentlich herkommen sollen.
Außerdem sollen im Jahr 2002 weitere Planstellen bei
der Gendarmerie in Oberösterreich
gestrichen werden.
In diesem Zusammenhang richten die
unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
Inneres
nachstehende
Anfrage
1. Wann wird der Sicherheitsbericht 2001 vorliegen?
2.
Um wie viel Prozent ist
die Aufklärungsquote in Oberösterreich im Jahr 2001 gegenüber
dem Jahr 2000 gesunken
(aufgeschlüsselt nach Gesamtkriminalität, Verbrechen,
Vergehen)?
3. Worauf ist die Verschlechterung in der Aufklärungsquote zurückzuführen?
4. Was
werden Sie unternehmen, damit die Verschlechterung der Aufklärungsquote im
Jahr
2002 nicht weiter zunimmt?
5. Ist es richtig, dass der Gendarmerie in
Oberösterreich 9 Motorräder ersatzlos gestrichen
wurden?
6. Wie viele Fahrzeuge werden der Exekutive heuer ersatzlos gestrichen?
7. Welche Posten/Wachzimmer sind in
Oberösterreich von der ersatzlosen Streichung der
Fahrzeuge betroffen und welche Gründe gibt es für diese Streichung?
8.
Wie viele Planstellen sollen im Jahr 2002 in Oberösterreich bei der
Exekutive eingespart
werden (aufgeschlüsselt nach
Gendarmerie und Polizei)?
9.
Welche Gendarmerieposten und Polizeiwachzimmer sind in Oberösterreich von
der
Reduktion der Planstellen konkret betroffen?
10. Wie viele Beamte aus Oberösterreich sind für das BKA vorgesehen?
11. Von welchen Posten/Wachzimmern werden diese abgezogen?
12. Ist es richtig, dass in Oberösterreich bald 169
Planstellen unbesetzt sein werden, weil 101
Beamte zu
Sonderaufgaben abgezogen, ihre Posten nicht nachbesetzt werden und es für
68
Fehlbestände durch Pensionierungen keinen Nachwuchs gibt?
a. Falls ja, von welchen Posten/Wachzimmern wurden diese Beamten abgezogen?
b. Für welche Sonderaufgaben wurden diese für wie lange abgezogen?
c. Wie
viele Beamte sind in dieser Legislaturperiode vorgesehen, um die
Fehlbestände durch
Pensionierungen in Oberösterreich
auszugleichen?