35/J XXI.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Haupt
und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Tierschutz in der EU - Beitrittswerberländern
Ein Beschluß des slowenischen Landwirtschaftsministers lautet, daß 73 von rund 360
Bären, welche die slowenischen Wälder bevölkern, abgeschossen werden sollen. Der
Braunbär, der unter Schutz steht, bewohnt im EU - Beitrittswerberland Slowenien, die
Julischen Alpen, die Grenze zu Kärnten und das Oberen Sanntal unter den
Karawanken.
Nach Aussagen des Kärntner Bärenexperte Bernhard Gutleb ist - sollten die Slowenen
tatsächlich mit dem Braunbären - Abschuß beginnen die Lebensader der gesamten
Bären im Dreiländereck bedroht.
In der slowenischen Zeitung Vecer vom 7.8.1999 wird berichtet, daß die staatliche
Veterinärverwaltung zusammen mit der Jägerschaft und der Polizei in 21 Dörfern in
der Umgebung von Novo mesto eine Tötungsaktion von 221 Hunden veranlaßt hat,
wobei die Tiere, die nicht mit Schlingen gefangen werden konnten, von den Jägern per
Hetzjagd erlegt wurden.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den
Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten die nachstehende
ANFRAGE
1. Halten Sie dieses Verhalten Sloweniens in der Angelegenheit des Tierschutzes für
europäisch? Wenn ja, warum?
2. Welche Vertretung Österreichs wahrt im Rahmen der EU Beitrittsverhandlungen
die Anliegen des Tierschutzes?
3. Welche Forderungen stellen Sie an die 13 neuen EU - Beitrittswerber in den
Belangen des Tierschutzes? Wenn keine, warum nicht?
4. Welche konkreten Forderungen werden Sie in nächster Zeit - in
tierschutzrechtlicher Hinsicht - an Slowenien stellen? Wenn keine, warum nicht?