3704/J XXI.GP

Eingelangt am: 27.03.2002

ANFRAGE

der Abgeordneten Haidlmayr, Freundinnen und Freunde


an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen

betreffend Reduzierung von Gebärmutterentfernungen

Eine aktuelle Studie aus Großbritannien kommt zu dem Ergebnis, daß Frauen viel zu

häufig die Gebärmutter entfernt wird.

Im Untersuchungszeitraum von 1994 bis 1995 wurde insgesamt 75.000

Engländerinnen die Gebärmutter entfernt. Der häufigste Grund dafür zu starke

Monatsblutungen. Unter Berücksichtigung von Alter und Gesundheitszustand der

Patientinnen hätten bis zu 75 % der in die Untersuchung aufgenommenen Fälle mit

anderen Methoden behandelt werden können.

Die Alternativen zur Gebärmutterentfernung (z.B. Hormonspirale) sind vor allem viel

weniger riskant. So kam es bei einer von 10 Patientinnen zu Komplikationen nach

dem Eingriff und von 37.000 Frauen mußten sich 130 einer zweiten Operation

unterziehen.

Die Studienautoren fordern nun neue Richtlinien für Ärzte, da Gynäkologen die

Gebärmutterentfernung nicht erst als letzte Behandlungsmöglichkeit in Erwägung

ziehen, sondern häufig schon als erste Maßnahme einsetzen.

Darüber hinaus werden, so die Autoren der Studie, den Frauen im Zuge des Eingriffs

gleichzeitig auch viel zu oft die Eierstöcke entfernt.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1)     Wieviele Gebärmutterentfernungen wurden in letzten 5 Jahren in Österreich
durchgeführt? (bitte nach Jahren und Bundesländern getrennt angeben)

2)     Bei wievielen der Gebärmutterentfernungen wurden auch gleichzeitig die

Eierstöcke entfernt? (bitte nach Jahren und Bundesländern getrennt angeben)

3)     Wurde in Österreich bereits eine ähnliche Untersuchung wie die oben erwähnte
Studie aus Großbritannien durchgeführt?

Wenn ja, wie lauten die Ergebnisse?

Wenn nein, wann werden Sie diese in Auftrag geben?


4)     Gibt es in Österreich objektive Richtlinien für Gebärmutterentfernungen?
Wenn ja, wie lauten diese?
Wenn nein, wann werden diese erstellt?

5)     Wieviele Gynäkologinnen und wieviele Gynäkologen sind in Österreich tätig?