3732/J XXI.GP
Eingelangt am: 17.04.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten S i l h a v y
und GenossInnen
an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend unsoziale Besteuerung der Unfallrenten
Seit 1. Jänner 2001 werden Unfallrenten in
unsozialerweise besteuert. Unzählige sachliche
Einwände und Kritik insbesondere von den
unmittelbar Betroffenen wurden seitens der
Regierung ignoriert. Die Forderung der SPÖ nach ersatzloser Abschaffung
der Besteuerung
der Unfallrenten bleibt aufrecht und wird auch an dieser Stelle mit Nachdruck
wiederholt.
Im Zuge der Unfallrentenbesteuerung kommt es zu schlimmen
Härtefällen. Menschen, die
an den Folgen eines Arbeitsunfalles leiden und daher oft ohnedies mit geringem
Einkommen
auskommen, müssen plötzlich Zahlungen leisten.
Neben den vielen Erfahrungs- und Leidensberichten, die aus
der Praxis laufend geliefert
werden, sind von offizieller Seite kaum Daten bekannt gegeben worden, aus denen
das
Ausmaß der
Auswirkungen ablesbar wären.
Die unterzeichneten
Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für soziale
Sicherheit und
Generationen folgende
Anfrage:
1. Wie viele Personen bezogen eine Unfallrente mit
dem Stichtag 30.6.2001 (nach
Bundesländer und Geschlecht getrennt anführen!)?
2. Wie viele von diesen Personen waren zu dem Zeitpunkt im aktiven Berufsleben?
3. Wie hoch waren und sind die Kosten für den Bezug dieser Unfallrenten?
4. Wie viele Personen, die bereits vor dem
30.6.2001 eine Unfallrente bezogen, brachten
einen Antrag über die Zuwendungen zur Unterstützung für Bezieher
und Bezieherinnen
von Renten aus der Unfallversicherung/Unfallversorgung (Abgeltung der
Mehrbelastung
gemäß § 33 des Bundesbehindertengesetzes; für Personen,
denen auf Grund der seit
1.1.2001 geltenden Besteuerung ihrer Bezüge aus der gesetzlichen
Unfallversicherung/Unfallversorgung eine Mehrbelastung entsteht) ein?
5. Wie viele Anträge wurden abgelehnt und was waren die Gründe für die Ablehnungen?
6. Wie vielen
der unter Punkt 4 genannten Personen wurde dem Antrag auf Zuwendungen
entsprochen und die durch die Unfallrentenbesteuerung entstehende Mehrbelastung
voll
abgegolten?
6.1. Wie hoch waren
die Kosten hierfür?
7.
Wie vielen der unter Punkt 4 genannten Personen ist eine teilweise Abgeltung
gewährt
worden (wenn das zu versteuernde Jahreseinkommen den Betrag von ÖS
230.000,--
/EUR 16.714,75 übersteigt und die zusätzliche Steuerbelastung
höher ist als die Grenze
von
ÖS 230.000,-)?
7.1.
Wie hoch waren die Kosten hierfür?
8. Wie
vielen dieser Personen ist eine (teilweise) Abgeltung nach gesonderten
Richtlinien
für besonders gelagerte Härtefälle unter Berücksichtigung
der Begleitumstände gewährt
worden?
8.1.
Wie hoch waren die Kosten hierfür?
9. In wie vielen Fällen wird ein Vorschuss auf die Zuwendung gewährt?
10. Wie hoch ist die durchschnittliche Höhe der Zuwendungen?
11. Wie viele Unfallrentenbezieherlnnen,
die zum Stichtag 30.6.2001 im Erwerbsleben
gestanden sind, mussten bzw. müssen im Zusammenhang mit der
ArbeitnehmerInnenveranlagung eine Steuemachzahlung leisten?
12. Wie hoch waren bzw. sind diese Steuernachzahlungen?
13. Wie viele Unfallrentenbezieherlnnen,
die zum Stichtag 30.6.2001 im Erwerbsleben
gestanden sind, werden als Selbständige eine Steuernachzahlung leisten
müssen?
14. Wie viele
Personen - im Zeitraum vom 30.6.2001 bis 31.3.2002 - bezogen bzw. beziehen
gleichzeitig eine Unfallrente
und eine Pension?
15. Wie viele Personen - im Zeitraum vom
30.6.2001 bis 31.3.2002 - bezogen bzw.
beziehen gleichzeitig eine
Unfallrente und ein Erwerbseinkommen?
a) Wie viele Personen davon sind aus unselbständiger Erwerbstätigkeit betroffen?
b) Wie viele Personen davon sind aus selbständiger Erwerbstätigkeit betroffen?
16. Wie wird bei der unter Punkt 15 genannten Gruppe die Besteuerung gehandhabt?
17. Wie hoch ist der
Gesamtbeitrag der Unfallrentnerlnnen zum Nulldefizit, errechnet aus der
Summe der Einnahmen aus der
Besteuerung der Renten?
18. Wie hoch ist der Beitrag der Unfallrentnerlnnen zur Behindertenmilliarde?
19. Welche Informationen stellen Sie bzw.
Ihr Ressort den betroffenen Personen bzw. deren
Angehörigen zur
Unfallrente bzw. zur Unfallrentenbesteuerung zur Verfügung?
20. Welche Institutionen/Ministerien stellen
zur Unfallrente und Unfallrentenbesteuerung
welche Informationen zur Verfügung?