3776/J XXI.GP
Eingelangt am: 18.04.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Achatz, Wenitsch, Zellot,
Knerzl
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Mißbrauch des Asylrechts
In der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" Nr. 13
vom 21.03.2002 stellte sich der
deutsche Kanzlerkandidat der
CDU/CSU-Fraktion Edmund Stoiber den Fragen der
beiden Chefredakteure Josef Joffe
und Michael Naumann. Auszüge aus dem
Gespräch:
zeit: An diesem Freitag stimmt der
Bundesrat über das
Zuwanderungsgesetz ab. Sie
lehnen es ab.
Stoiber: Die gegenwärtige Mischung
unserer Zuwanderung ist schlecht.
Wir brauchen eine größere Wettbewerbsfähigkeit im Blick auf die
Fachkräfte, wir wollen ein
attraktiver Raum für die hellsten Köpfe in der
Welt
sein.
zeit: Das ist nicht sehr christlich, wenn
man den anderen ihre hellsten
Köpfe
wegnimmt.
Stoiber: Ich halte es für nicht in Ordnung, wenn wir
aus allen Ländern,
auch aus Deutschland, einen
Strom von jungen, hellen Köpfen in die
Vereinigten Staaten haben. Im
Wettbewerb um kreative Leute, um gute
Leute sind wir zu schwach.
Auf der anderen Seite haben wir eine
erhebliche Zuwanderung aus
sozialen Gründen, eine Zuwanderung in unsere sozialen
Sicherungssysteme, wir haben in hohem Maße eine Zuwanderung über
den Missbrauch des Asylrechts. Vor 30 Jahren hatten wir etwa 3 Millionen
Ausländerinnen und Ausländer, von denen 2,1 oder 2,2 Millionen in
einem
Arbeitsverhältnis waren.
Heute sind es 7,3 Millionen Ausländer, in einem
Arbeitsverhältnis aber sind mit 2,3 Millionen nicht sehr viel mehr als vor
30
Jahren.
Durch das Interview von Edmund Stoiber drängt sich die
Frage nach den
Verhältnissen in Österreich
förmlich auf und aus diesem
Grund stellen die
unterfertigten Abgeordneten
folgende
ANFRAGE
1.) Welche Zahlen
sind Ihrem Ressort bekannt aus denen hervorgeht
wieviele Ausländer, vor
30 Jahren, vor 20 Jahren, vor 10 Jahren und
jetzt in Österreich wohnhaft waren und sind.
2.) Welche Zahlen
sind Ihrem Ressort bekannt aus denen hervorgeht
wieviele Ausländer, vor
30 Jahren, vor 20 Jahren, vor 10 Jahren und
jetzt in Österreich beschäftigt waren und sind.