381/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Kostelka, Mag. Maier, DDr. Niederwieser, Anna Huber, Parnigoni,

Dietachmayr, Mag. Gaßner und Genossen

an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten

betreffend überhöhte Benzinpreise in Österreich

 

 

Nach monatelangen Diskussionen über überhöhte Treibstoffpreise in Österreich wurde im

März 1999 vom Nationalrat eine Änderung des Preisgesetzes beschlossen, durch die der

Wirtschaftsminister ermächtigt wurde, für Treibstoffe einen amtlichen Höchstpreis

festzulegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Österreich die höchsten Nettopreise innerhalb der EU

und der Nettopreisunterschied bei Treibstoffen zwischen Österreich und dem EU -

Durchschnitt lag bei 50 bis 70 Groschen pro Liter. Als Folge dieser neuen gesetzlichen

Regelung senkten die Mineralölfirmen die Nettopreise bei Treibstoffen im Durchschnitt

plötzlich freiwillig um 30 Groschen pro Liter. Zu einer Senkung der Nettopreise für

Treibstoffe auf das EU - Durchschnittsniveau kam es nicht, da Bundesminister Farnleitner von

einer Preisregelung Abstand nahm und den Mineralölfirmen einen Preisabstand zum

europäischen Durchschnittsniveau von 40 Groschen pro Liter zugestand. Trotz dieses

großzügigen Zugeständnisses wurde seit damals auch dieser Wert von 40 Groschen zu Lasten

der Konsumenten mehrmals empfindlich überschritten, ohne dass der Bundesminister für

wirtschaftliche Angelegenheiten Maßnahmen gesetzt hätte. Allein in den Preismeldungen der

letzten 4 Wochen wurde der Zielkorridor von 40 Groschen bei Eurosuper in drei Wochen

überschritten. Auch Sie, als nunmehr zuständiger Bundesminister, haben bis jetzt keine

Maßnahmen ergriffen, um die Konsumenten vor diesen unnötigen Belastungen zu schützen.

Gerade vor dem Hintergrund, dass die neue Regierung massive Belastungen für Autofahrer

plant, wäre es wichtig darauf zu achten, dass die Nettopreise für Treibstoffe im europäischen

Durchschnitt liegen und nicht die Mineralölfirmen weiter auf Kosten der Autofahrer Geld

verdienen. Es liegt nunmehr an Ihnen, als neuer Wirtschaftsminister, Maßnahmen zu setzen

um die Konsumenten vor unnötigen Belastungen zu schützen.

 

 

Aus diesen Gründen stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für

wirtschaftliche Angelegenheiten nachstehende

Anfrage:

 

1.  Stimmt es, dass die Nettopreise für Treibstoffe seit April 1999 den 40 Groschen -

     Preisabstand zum EU - Durchschnitt mehrmals überschritten haben?

     Wenn ja, wann?

     Wie hoch waren die Überschreitungen?

 

2.  Welche Maßnahmen wurden bisher seitens Ihres Ministeriums gesetzt, um die

     Nettopreise für Treibstoffe im europäischen Durchschnitt zu halten?

 

3.  Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um die Konsumenten vor weiteren

     Belastungen durch überhöhte Nettopreise bei Treibstoffen zu schützen?

 

4.  Sind Sie bereit, die Nettopreise für Treibstoffe auch amtlich preiszuregeln?

 

5.  Halten Sie den 40 Groschen - Preisabstand zum EU - Durchschnitt, den Ihr Vorgänger

     den Mineralölfirmen zugestanden hat, für gerechtfertigt?

     Wenn ja, warum?

 

6.  Wie hoch ist die Mehrbelastung für Autofahrer in Österreich pro Jahr insgesamt

     dadurch, dass den Mineralölfirmen ein Preisabstand zum EU - Durchschnitt von 40

     Groschen pro Liter zugebilligt wird?