3817/J XXI.GP
Eingelangt am: 30.04.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Einem
und GenossInnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Erweiterung der Europäischen Union
Auf Initiative der
SPÖ kam es im September und Oktober 2001 endlich zu ernsten
Gesprächen
zwischen den vier im Nationalrat vertretenen Parteien zur Frage der
Vorbereitung
Österreichs auf die Erweiterung der Europäischen Union. Ergebnis
dieser Verhandlungen war
schließlich
ein Dreiparteien-Entschließungsantrag vom 21. November 2001 der mit
großer
Mehrheit
beschlossen wurde. Trotz dieser großen Übereinstimmung zwischen der
großen
Oppositionspartei und der Regierungsmehrheit besteht der Eindruck, dass seither
die
Umsetzung der gemeinsam als nötig definierten Maßnahmen bloß
schleppend oder gar nicht
stattfindet.
Aus diesem Grunde stellen die unterzeichneten Abgeordneten die folgende
Anfrage:
1. Welche konkreten Fortschritte gibt es
bei der Umsetzung des auf dem Sondergipfel
von
Tampere im Oktober 1999 beschlossenen verbindlichen Arbeitsprogramms, das
den
Bereich der Innen- und Justizpolitik zu einem zentralen Politikbereich der
Europäischen
Union machen soll?
2. Welche Initiativen wurden in diesem Zusammenhang von Österreich gesetzt?
3. Welche Maßnahmen wurden bisher von Österreich gesetzt, um die
Beitrittskandidaten
bei der Umsetzung des “aquis communautaire" in diesem
Bereich,
insbesondere bei der Übernahme des Schengen-Systems aktiv zu
unterstützen?
4. Welche Maßnahmen wurden gesetzt,
um die mit den Nachbarstaaten bestehenden
Kooperationsmechanismen
zu verstärken?
5. Wurde das Projekt der
Sicherheitspartnerschaften zwischen Österreich und den
Beitrittskandidaten
Ungarn, Slowenien, Slowakei, Tschechien und Polen bereits
konkret umgesetzt? Wenn ja, in welcher Form? Wenn nein, warum nicht?
6. Welche Schritte wurden gesetzt, um die
bilaterale Zusammenarbeit zwischen den
Polizeibehörden sowie die verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen
Asyl,
Bekämpfung
der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität, der illegalen
Einwanderung
und Schlepperei zu verstärkten und um gemeinsame Strategien zum
Schutz
der künftigen EU-Außengrenze zu entwickeln?