3915/J XXI.GP
Eingelangt am: 22.05.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Parnigoni, Wurm
und GenossInnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend “Übersiedlung des Gendarmeriepostens Kaltenbach nach Ried"
Wie den Medien zu
entnehmen war, herrschte in der Frage der Vergabe des
Gendarmerieposten-Neubaus im
mittleren Zillertal ein harter Konkurrenzstreit zwischen
den Gemeinden Ried und Kaltenbach.
Letzten Endes fiel
die Entscheidung in der Standortfrage zugunsten der Gemeinde Ried,
somit wird der traditionelle,
seit 1918 bestehende Standort Kaltenbach aufgegeben.
Die Bevölkerung Kaltenbachs beklagt nun, dass mit dieser Entscheidung die
gut
funktionierende und im Laufe der Jahrzehnte
gewachsene Infrastruktur und das
diesbezügliche Zusammenwirken zwischen Gendarmerie, Rettung, Feuerwehr und
Bergrettung zerschlagen werden.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Inneres
nachstehende
Anfrage:
1. Wann wurden Sie oder die MitarbeiterInnen Ihres Kabinetts das
erste Mal über die
Diskussion
des Neubaus eines Gendarmeriepostens oder der Verlegung des
Gendarmeriepostens
informiert?
2. Hat es zwischen Ihnen oder den MitarbeiterInnen des Kabinetts
Kontakte mit den
Bürgermeistern
der Gemeinde Ried und/oder Kaltenbach gegeben? Wenn ja wann und
in
welcher Form?
3. Wann hat es das erste schriftliche oder mündliche Anbot
für die Vermietung oder
Errichtung von Räumlichkeiten zum Zwecke der Errichtung eines
Gendarmeriepostens
von der Gemeinde Ried und Herrn Richard Kammerlander sowie
der
Neuen Heimat Tirol und der Gemeinde Kaltenbach gegeben? Wie hoch belief sich
der
Mietzins bzw. welche besonderen Bedingungen wurden dazu angeboten?
4. Wann hat es das zweite schriftliche oder mündliche Anbot
für die Vermietung oder
Errichtung von Räumlichkeiten zum Zwecke der Errichtung eines
Gendarmeriepostens
von der Gemeinde Ried und Herrn Richard Kammerlander sowie
der
Neuen Heimat Tirol und der Gemeinde Kaltenbach gegeben? Wie hoch belief sich
der
Mietzins bzw. welche besonderen Bedingungen wurden dazu angeboten?
5. Wann hat es das dritte schriftliche oder mündliche Anbot
für die Vermietung oder
Errichtung
von Räumlichkeiten zum Zwecke der Errichtung eines
Gendarmeriepostens
von der Gemeinde Ried und Herrn Richard Kammerlander sowie
der
Neuen Heimat Tirol und der Gemeinde Kaltenbach gegeben? Wie hoch belief sich
der
Mietzins bzw. welche besonderen Bedingungen wurden dazu angeboten?
6. Wie oft wurden die Angebote der Gemeinde Ried und Herrn Richard
Kammerlander
sowie
der Neuen Heimat Tirol und der Gemeinde Kaltenbach für dieses Projekt
nachgebessert,
bzw. wann und in welcher Form wurden diese Angebote
nachgebessert?
7. Die Angebote wurden dem LGK Tirol übermittelt, welches
für das BM für Inneres
einen
Raum- und Funktionsplan sowie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung
durchführte.
Wann wurde dieser erstellt und zu welchem Ergebnis gelangte des LGK
Tirol?
8. Die Gemeinde Kaltenbach plante in Zusammenarbeit mit der
Wohnbaugesellschaft
Neue
Heimat Tirol die Unterkunftsräumlichkeiten wie sie für einen
funktionellen
Dienstbetrieb
der Gendarmerie erforderlich sind. Die Planung war so gedacht, dass
nicht
einmal eine Vergitterung vorgesehen werden musste, dabei konnte zusätzlich
auch noch ein behindertengerechter Zugang für die Gendarmerie gratis
einkalkuliert
werden.
Waren bzw. sind diese Voraussetzung beim Projekt der Gemeinde Ried und
Herrn
Kammerlander Richard ebenfalls in oben dargestellter Form vorhanden? Wenn
nein, warum hat man dies so nicht berücksichtigt?
9. Gab es in den jeweiligen Gemeinden Ried und Kaltenbach Sitzungen des
Gemeinderates, welche sich mit der
Thematik Gendarmerieposten beschäftigten ? Von
welchem
Sitzungsergebnissen der Gemeinderäte der Gemeinden Ried und Kaltenbach
hat Ihr
Ministerium Kenntnis erlangt?
10. Zu welchem Ergebnis kam die Kommission im BMI bei der Sitzung am 31.
Jänner
2002,
bei welcher Herr Mag. Kloibmüller, Herr Born und Hptm. Bosch anwesend
waren?
Waren noch andere Personen bei diesem Gespräch anwesend?
11. Am 7. Februar 2002 kam es zu einer Besichtung der beiden Standorte
in der Gemeinde
Ried und Kaltenbach. Wer aller war bei diesen Gesprächen vor Ort anwesend,
wer
bezahlte
die Reisekosten, wieviel machte die Gesamtsumme der Reisekosten aus und
zu welchem Ergebnis kam man?
12. Ist es korrekt, dass die kreuzungs- bzw. ampelfreie Auffahrt zur Zillertaler
Bundesstraße
mittels eines Vollanschlusses in der Gemeinde Stumm nur durch das
Gemeindegebiet
von Kaltenbach möglich ist und dass die Auffahrt im
Gemeindegebiet
von Ried nur mittels eines Halbanschlusses möglich ist?
13. Wann ist es zu einem Meinungsumschwung zugunsten des Standortes Ried
gekommen
und warum?
14. Was gab in der Frage des Gendarmerieposten-Neubaus im mittleren
Zillertal
letztendlich
den Ausschlag zugunsten der Gemeinde Ried?
15. Wie
unterschieden sich die Finanzierungspläne für einen
Gendarmerieposten-
Neubau in Kaltenbach von jenen für einen Gendarmerieposten-Neubau in Ried?
16. Wie
viele BeamtInnen versehen derzeit ihren Dienst am Gendarmerieposten
Kaltenbach und was wird im Falle einer Übersiedlung des Postens nach Ried
mit
ihnen geschehen? Waren die Beamtenlnnen am GP Kaltenbach in der
Entscheidungsfindung miteinbezogen? Wenn ja, wer der Beamten war bei den
Gesprächen dabei?