3974/J XXI.GP
Eingelangt am: 11.06.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Maier, Maria Kubitschek
und Genossinnen
an die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten
betreffend “Verwaltungsassistent - Ausbildungsverordnung - Ergebnisse"
Aufgrund der §§ 7, 8, 24 und 27 Abs.
2 des Berufsausbildungsgesetzes BGBI. Nr.
142/1969, zuletzt geändert durch die Berufsausbildungsgesetz-Novelle 1997,
BGBl. I
Nr. 67, wurde damals, im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Arbeit,
Gesundheit und Soziales, die Verwaltungsassistent - Ausbildungsverordnung
verordnet.
Diese Verordnung legt die Lehrzeit, Berufsprofil, Berufsbild und die Bedingungen der
Lehrabschlussprüfung fest.
Durch diese Verordnung sollte es auch den öffentlichrechtlichen
Gebietskörperschaften möglich sein, junge Menschen auszubilden, um sie auf ihren
späteren Beruf, als Beamte oder Vertragsbedienstete im öffentlichen Dienst,
vorzubereiten.
Zusätzlich stellte die Schaffung dieser
Ausbildungsmöglichkeit, ein wirksames Mittel
dar, die Probleme im Bereich des Lehrplatzmangels zu bekämpfen.
Voraussetzung
ist allerdings, dass man diese Möglichkeiten, durch die öffentliche
Hand, auch
anbietet.
Die jüngsten Zahlen der Arbeitslosenstatistik zeigt deutlich, wie negativ sich dieser
Bereich in Österreich entwickelt hat.
Besonders dramatisch ist der Zuwachs der Jugendarbeitslosigkeit. Die
Jugendarbeitslosigkeit ist in Österreich neuerlich stärker gestiegen als die
Gesamtarbeitslosigkeit.
Immer mehr junge Menschen finden in Österreich keinen Einstieg ins Berufsleben.
Es ist eine Katastrophe, wenn junge Menschen nicht wissen, wie sie sich eine
Existenzgrundlage schaffen sollen. Für das Schicksal dieser jungen Menschen trägt
die Haider-Schüssel-Koalition die Verantwortung.
41.000 junge Menschen im Alter zwischen 15 und 25 sind
arbeitslos und bezahlen
für das Nichtstun dieser Bundesregierung. In der Altersgruppe der 19- bis
24-
Jährigen ist die Arbeitslosigkeit sogar um 28 Prozent gestiegen.
Auch die Situation am Lehrstellenmarkt in Österreich
ist besonders angespannt.
Derzeit suchen 3.400 junge Menschen eine Lehrstelle - ein Drittel mehr als im
Vorjahr. Gleichzeitig ist die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 6
Prozent
zurückgegangen.
Wirtschaftsminister Bartenstein hat Anfang Februar
versprochen, dass jeder
Jugendliche zumindest eine Lehrstelle bekommt. Seither ist nichts passiert!
Diese
blau-schwarze Bundesregierung raubt den jungen
Menschen in Österreich ihre
Zukunft. Hier ist dringender Handlungsbedarf gefordert.
Damit ergibt sich die Frage, welchen Beitrag
zur Bekämpfung der
Jugendarbeitslosigkeit die einzelnen Ressorts unmittelbar dadurch leisten, dass
junge Menschen zu Verwaltungsassistenten
ausgebildet werden.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an alle
Mitglieder der
Bundesregierung - so auch an Sie - nachstehende
Anfrage:
1. Wie viele junge Menschen
wählten 1997, 1998, 1999, 2000, 2001 und 2002
(Stand 30.6.2002) den Lehrberuf
Verwaltungsassistent in Ihrem Ressort (inkl.
nachgeordnete Dienststellen) und wurden dementsprechend ausgebildet
(Aufschlüsselung auf Jahre und
Dienststellen in den einzelnen Bundesländer)?
2. Wie viele davon waren Mädchen, wie viele davon waren Burschen?
3. Wie viele junge Menschen
in Ihrem Ressort (inkl. nachgeordnete Dienststellen)
die Berufsausbildung im Lehrberuf Verwaltungsassistent 1999, 2000, 2001 und
2002 (bis 30.6.2002) erfolgreich abgeschlossen (Aufschlüsselung auf Jahre
und
Dienststellen in den einzelnen Bundesländer)?
4. Wie viele davon waren Mädchen, wie viele davon waren Burschen?
5. Wurden die erfolgreichen
Absolventen dieses Lehrberufes im öffentlichen Dienst
weiterbeschäftigt?
6. Wenn ja, wie viele
in den Jahren 1999, 2000, 2001 und 2002 (bis 30.6.2002)
(Aufschlüsselung auf Jahre und Dienststellen in den einzelnen
Bundesländer)?
7. Wie viele davon in Ihrem Ressort (Aufschlüsselung auf Dienststellen)?
8. Wenn nein, weshalb nicht?
9. Welche weiteren
beruflichen Chancen (z.B. Privatwirtschaft) räumen Sie einen
ausgebildeten Verwaltungsassistenten generell ein, welche nach dieser
Lehrausbildung vom öffentlichen Dienst nicht übernommen
wurden?
10. Welche Erfahrungen
haben Sie mit Verwaltungsassistenten bislang gemacht?
Welche Erfahrungen mit der Ausbildung zum Verwaltungsassistenten?
11. Welchen Beitrag kann Ihr
Ressort zur Verbesserung der Jungendbeschäftigung
leisten?
12. Wurde die
Möglichkeit der Berufsausbildung zum Verwaltungsassistenten, durch
Ihr Ressort, der Öffentlichkeit bekannt gemacht?
13. Wenn ja, in welcher Weise und wann?
14. Wenn nein, weshalb nicht?