3989/J XXI.GP
Eingelangt am: 12.06.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Emmerich Schwemlein,
und Genossinnen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend "Jedes Mitglied in der Bundesregierung ist Tourismusminister..."
Am 3. und 4. April
2002 wurde in Obertauern eine "Tourismuskonferenz 2002" von der
Bundesregierung einberufen. Arbeitsgruppen zu den Bereichen Arbeit und
Tourismus, Kultur
und
Tourismus, Zukunft des Tourismus, Verkehr und Tourismus, Gesundheit und
Tourismus
sowie Tourismus und der ländliche Raum wurden eingerichtet um in
dafür eingeplante zwei
Stunden
Konzepte mit den einzelnen Regierungsmitgliedern und Experten zu erarbeiten.
Zur
Tourismuswirtschaft in Österreich bezog Bundeskanzler Schüssel
folgendermaßen
Stellung:
“Es hat sich gezeigt, dass Qualität angenommen wird. Diese gilt es
nun noch weiter
auszubauen. Jedes Mitglied in der Bundesregierung ist daher Tourismusminister
und wird
dessen Belange, die immer Querschnittsmaterien sind, mit aller Kraft
vertreten".
(OTS0120, 4. April 2002)
Doch die
offensichtlich fehlende konstruktive Kooperation zwischen den einzelnen
Bereichen
der Freizeit-
und Tourismuswirtschaft lässt den an sich positiven Ansatz Schussels
unglaubwürdig erscheinen.
Die unterzeichnenden
Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Finanzen
nachstehende
Anfrage:
1. Ist Ihnen bekannt, dass Sie nach Ansicht von
Bundeskanzler Dr. Schüssel auch
“Tourismusminister"
in Österreich sind?
2. Welche Schwerpunkte setzt Ihr Ministerium in dem
Bewußtsein, auch für den Tourismus
zuständig
zu sein?
3. Welche Ziele wurden für 2002 gesetzt, um dem
österreichischen Tourismus “Rechnung zu
tragen"?
4. Welche Projekte im Detail wurden seit 2000 in Ihrem
Ministerium gestartet, die dem
österreichischen
Tourismus zugute gekommen sind?
5. Welche konkreten, tourismusbezogenen Projekte Ihres
Ministeriums sind derzeit im
Gange?
6. Welche konkreten Konzepte liegen in Ihrem Ressort vor,
die in Zukunft den
österreichischen
Tourismus miteinbeziehen werden?
7. Worin liegen die konkreten Stärken Ihres
Ministeriums für die positive Beeinflussung des
österreichischen
Tourismus?
8.
Wie hoch ist der finanzielle Aufwand im Detail, der in Ihrem Ministerium
für
tourismusrelevante Tätigkeiten und
Projekte investiert wird bzw. wurde?
9. Wer führt Ihrer Meinung nach die Ergebnisse und
Erkenntnisse aus den laufenden
Tourismusprojekten der
einzelnen Ministerien zu konstruktiven Gesamtkonzepten des
Tourismus zusammen?
10. Ist eine gemeinsame, tourismuspolitische Sachpolitik auf
parlamentarischer Ebene unter
“Ausschluss der Oppositionsparteien SPÖ und Grüne"
aufgrund der doch fehlenden
Parlamentslobby (mit SPÖ, Grüne, ÖVP und FPÖ) Ihrer Ansicht
nach gegeben?
11. Warum wurde Ihrer Meinung nach bis jetzt trotz der zahlreichen
“TourismusministerInnen" kein
Tourismusausschuss zur thematischen Aufarbeitung und
Vorbereitung von Tourismusthemen mittels aller Parlamentsparteien installiert?
12. Sind Sie als
“Tourismusminister" der Meinung, dass eine neutrale, politische und
kritisch
hinterfragte Medienpräsenz des
österreichischen Tourismus durch die Regierungsparteien
ÖVP und FPÖ gegeben ist?
13. Ist Ihrer Meinung nach eine zusammenführende Bearbeitung der
Querschnittsmaterie
“Tourismus" in der
österreichischen Tourismuspolitik derzeit gegeben?