401/J XXI.GP
der Abgeordneten Franz Riepl und Genossen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend mehr Ausbildungsplätze für Lehrlinge
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen von Regierung und Sozialpartnern
getroffen, um den Jugendlichen die Chance auf eine Lehrausbildung zu ermöglichen und die
Anzahl der Ausbildungsplätze in Österreich wieder zu heben.
Massive Entlastungen der Wirtschaft wie beispielsweise die Streichung des
Arbeitgeberbeitrages zur Krankenversicherung für Lehrlinge in den ersten drei Lehrjahren, die
Streichung der Kommunalsteuer in ca. 400 Gemeinden, ein Steuerfreibetrag, usw. usf. -
wurden zwecks Erhöhung der Ausbildungsplätze eingeführt. Erfolg: gleich Null! Denn trotz der
von der Wirtschaft immer geforderten Reformen hat sich die Zahl der Ausbildungsplätze in den
der Wirtschaftskammer angehörenden Betrieben vermutlich noch weiter verringert.
Die unterzeichnenden Abgeordneten stellen deshalb an den Bundesminister für wirtschaftliche
Angelegenheiten nachstehende
Anfrage:
1) Wie hat sich die Zahl der Lehranfänger in jenen Betrieben, die den Wirtschaftskammern
zugehörig sind 1999 im Vergleich zu 1998 und 1997 entwickelt?
2) Wie zeigt sich dieser Vergleich - aufgeschlüsselt nach Bundesländern und Sektionen
(Gewerbe, Industrie, Handel usw.)?
3) Inwieweit haben die neuen Lehrberufe im Jahr 1999 - unter der Berücksichtigung, dass
neue Lehrberufe auch die Ausbildung in bestehenden Lehrberufen verdrängen können
(z. B. Gartencenterkaufmann statt Einzelhandelskaufmann) tatsächlich unterm Strich
neue Lehrstellen gebracht?
4) Kam es durch die Förderungen der Unternehmen zu einer Steigerung der
Ausbildungsplätze in den Betrieben der Wirtschaftskammer?
Wenn ja, in welchem Ausmaß?
5) Wenn nein? Wie wollen Sie dem gegensteuern, um diese wirtschaftfreundlichen
Reformen zu Lasten der Steuerzahler und der Beitragszahler im
Sozialversicherungssystem zu rechtfertigen?