4024/J XXI.GP
Eingelangt am: 12.06.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Ridi M. Steibl
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend die Errichtung einer Bundesstelle zur Förderung und Koordination der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Mit der Einführung des Kinderbetreuungsgeldes konnte
nicht nur ein wahrer
familienpolitischer Meilenstein erreicht werden, sondern es konnten damit auch
wichtige Schritte hinsichtlich der Harmonisierung von Beruf und Familie
umgesetzt
werden. In diesem Zusammenhang hat der Nationalrat mit der Entschließung
vom
4. Juli 2001 E 92-NR/XXI.GP
die Bundesregierung ersucht “....Familienpolitik auch in
Zukunft als ein besonderes zentrales Anliegen der Politik der Bundesregierung
beizubehalten." Auch im Regierungsübereinkommen sind Maßnahmen
zur
Vereinbarkeit von Beruf und Familie konkret vorgesehen, des weiteren liegt ein
Antrag der Landesfamilienreferenten-Konferenz
zur Einrichtung einer
Koordinationsstelle der nationalen und internationalen Aktionen zur
Vereinbarkeitsproblematik
vor.
Es
haben bereits Vorgespräche der zuständigen Bundesministerien für
soziale
Sicherheit und Generationen und für Wirtschaft und Arbeit stattgefunden,
auch
mehrere Experten-Sitzungen zur Sicherstellung einer zukunftsorientierten und
wirksamen Vereinbarkeitspolitik wurden abgehalten. Die Zusammenfassung der
Leistungen unter Einbindung der Interessenvertretungen
unter einheitlicher
Koordination und
Leitung soll überdies als ein sinnvoller Beitrag zur
Strukturoptimierung bzw.
Verwaltungsreform gesehen werden.
Die Konzepterarbeitung verlief stets kooperativ und fruchtbringend, auch
über die
entsprechende Organisationsform konnte bereits Einigung erzielt werden.
Nun gibt das Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen
bekannt,
das Projekt sei derzeit aus finanziellen bzw. budgetären Gründen
hintangestellt.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher
an den Bundesminister für
Finanzen nachstehende
Anfrage
1.
Stimmt es, dass Sie der Errichtung der Bundesstelle zur Förderung und
Koordination der Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus finanziellen
Gründen die Zustimmung versagen?
2.
Falls ja, wie können Sie diese Vorgehensweise vor allem in Hinblick auf
die
oben zitierten,
festgeschriebenen Zielsetzungen der Bundesregierung im
Regierungsübereinkommen rechtfertigen?
3.
Teilen Sie die Meinung zahlreicher Experten, wonach die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie einen wichtigen politischen Schwerpunkt der Zukunft
bilden sollte?
4.
Wann ist mit der Errichtung der Bundesstelle zur Förderung und
Koordination
der Vereinbarkeit von Beruf und Familie nun endgültig zu rechnen?