4064/J XXI.GP
Eingelangt am: 13.06.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Lackner, DDr. Niederwieser, Mag. Barbara Prammer
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend das österreichische Stimmverhalten bei dem 6. EU-Rahmenprogramm “Forschung"
Wie den
Medien zu entnehmen war, wurde das 6. EU-Rahmenprogramm für Forschung,
technologische
Entwicklung und Demonstration für die Jahre 2002 - 2006 am 3. Juni 2002 in
Luxemburg
von den Sozialministern der Union beschlossen. Österreich, vertreten durch
den
Bundesminister
für soziale Sicherheit und Generationen, hat gegen dieses für
die Forschung
in Europa bedeutende EU-Forschungsprogramm gestimmt, weil u.a. durch dieses
Programm
auch
Projekte mit sogenannten “Stammzellen" gefördert werden
könnten.
Die unterzeichneten
Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft
und Kultur nachstehende
Anfrage:
1. Was waren die Gründe, dass
Österreich gegen dieses, für Wissenschaft und
Forschung,
Innovation und Entwicklung so wichtige Forschungs- und
Rahmenprogramm,
gestimmt hat?
2. Medienberichten zufolge soll die
Entscheidung über die österreichische Position zum
EU-Forschungsprogramm
auf “höchster Ebene" in der Bundesregierung bzw. durch
den
Bundeskanzler an dem davorliegenden Wochenende gefallen sein. Wie ist dieser
Entscheidungsprozess
mit dem vorgenannten Ergebnis zustande gekommen?
a)
Wer waren die beteiligten Personen?
3. Welche Auswirkungen hat dieses
Stimmverhalten für Wissenschaft und Forschung
und die
forschende Industrie in Österreich?
4. Welche Auswirkungen hat dieses Stimmverhalten auf die Kooperation
österreichischer Wissenschafter mit möglichen europäischen PartnerInnen?
5. Unter welchen Bedingungen kann
Österreich, das als einziges Land gegen dieses EU-
Rahmenprogramm
für Forschung und Entwicklung gestimmt hat, zukünftig an
diesem
Programm teilnehmen?
a) Können damit auch EU-Förderungsmittel für
die österreichische Forschung
lukriert
werden?
6. Wird aufgrund dieses
Stimmverhältnisses, seitens der zuständigen Bundesminister,
nicht ein großer Imageschaden für Österreich insgesamt und im
besonderen für
Wissenschaft und Forschung sowie auch für die forschende Industrie
befürchtet?
An wie
vielen vorbereitenden Treffen zur Erarbeitung des 6. EU-Rahmenprogramms
“Forschung"
waren österreichische Beamte bzw. politisch Verantwortliche beteiligt?
a) Wie lauteten - bei den einzelnen Treffen - die
österreichischen Positionen, die
von den
Beamten und der politischen Ebene abgegeben wurden?