4080/J XXI.GP

Eingelangt am: 25.06.2002

ANFRAGE

der Abgeordneten Dr. Partik-Pablé

und Kollegen

an die Frau Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend behindertengerechtes Bauen

Österreich ist im Verhältnis zu anderen mittel- bzw. nordeuropäischen Staaten im Bereich des
behindertengerechten Bauens noch ein Entwicklungsland. Bei Planungen fehlt vor allem oft
die nötige Sensibilität Menschen gegenüber, die sich nur mit Hilfe eines Rollstuhles oder
anderer Gehhilfen fortbewegen können. So hat z.B. die Erstanfragestellerin im neu errichteten
Industriepark von Wiener Neustadt erleben müssen, daß sich vor einem innen vollkommen
behindertengerecht ausgestatteten Haus ein Gehsteig ohne Abschrägungen befindet, was also
wieder eine Hürde für Rollstuhlfahrer darstellt.

Da dieses Berücksichtigen von behindertengerechten Zugängen, Ausstattungen usw. schon
Bestandteil der Ausbildung sein sollte, stellen die unterzeichneten Abgeordneten
nachstehende

Anfrage

1.) Wie wird im Hochschulunterricht darauf eingegangen, daß Architektur- und

Hochbaustudenten bei Planungen und Ausführungen lernen darauf zu achten, daß es auch
gehunfähige Personen gibt, die ebenfalls am gesellschaftlichen Leben ohne Barrieren
teilnehmen wollen?

2.) Wie erklären Sie es sich, daß es Architekten gibt, die bei Neubauten nicht darauf achten,
daß Häuser auch von gehbehinderten bzw. gehunfähigen Personen betreten werden
können.


Sind Sie der Meinung, daß dieser Sensibilitätsmangel durch eine bessere Aufklärung während
des Studiums behoben werden kann?

3.) Wenn ja, was können Sie dazu beitragen, um die Situation zu verbessern?