4083/J XXI.GP
Eingelangt am: 27.06.2002
ANFRAGE
der
Abgeordneten
Achatz, Wenitsch,
Zellot, Knerzl
und Kollegen
an den Bundesminister
für Wirtschaft und Arbeit
betreffend den Mißbrauch des Asylrechts
In
der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" Nr. 13 vom 21.03.2002 stellte
sich der
deutsche Kanzlerkandidat der CDU/CSU-Fraktion Edmund Stoiber den Fragen der
beiden Chefredakteure Joffe und Naumann.
Auszüge aus dem Gespräch:
Zeit: An diesem Freitag stimmt der
Bundesrat über das Zuwanderungsgesetz ab. Sie
lehnen es ab.
Stoiber: Die gegenwärtige Mischung unserer Zuwanderung ist
schlecht.
Wir brauchen eine größere
Wettbewerbsfähigkeit im Blick auf die
Fachkräfte, wir wollen ein attraktiver Raum für die hellsten
Köpfe in der
Welt sein.
Zeit: Das ist nicht sehr christlich, wenn man den anderen ihre
hellsten
Köpfe wegnimmt.
Stoiber: Ich halte es für nicht in Ordnung, wenn wir aus
allen Ländern,
auch aus Deutschland,
einen Strom von jungen, hellen Köpfen in die
Vereinigten Staaten haben. Im Wettbewerb um
kreative Leute, um gute
Leute sind wir zu schwach.
Auf der anderen Seite haben wir eine erhebliche Zuwanderung aus
sozialen Gründen,
eine Zuwanderung in unsere sozialen
Sicherungssysteme, wir
haben in hohem Maße eine Zuwanderung über
den Missbrauch des
Asylrechts. Vor 30 Jahren hatten wir etwa 3 Millionen
Ausländerinnen und
Ausländer, von denen 2,1 oder 2,2 Millionen in einem
Arbeitsverhältnis
waren. Heute sind es 7,3 Millionen Ausländer, in einem
Arbeitsverhältnis aber sind mit 2,3
Millionen nicht sehr viel mehr als vor
30 Jahren.
Durch das
Interview von Edmund Stoiber
drängt sich die Frage
nach den
Verhältnissen in
Österreich auf; aus diesem Grund
stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende
ANFRAGE:
1.)
Welche Zahlen sind Ihrem Ressort bekannt aus denen hervorgeht wieviele
Ausländer vor 30
Jahren, vor 20 Jahren, vor 10 Jahren und
jetzt in Österreich
beschäftigt waren und sind?