4096/J XXI.GP
Eingelangt am: 04.07.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Johann Maier und Genossen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend “Budgetbegleitgesetz 2000 - Verteuerung Reisepass -
Auswirkungen"
Durch die blauschwarze Mehrheit im
Parlament wurde das
Budgetbegleitgesetz 2000 beschlossen, das eine Reihe von Maßnahmen
enthält, die in erster Linie untere und mittlere Einkommensgruppen
belasteten, ökologisch verfehlt waren und die positive Entwicklung des
Arbeitsmarktes
gefährdeten. Die absolut positiven Wirkungen der von
Bundesminister a. D. Rudolf Edlinger durchgeführten Steuerreform 2000
wurden durch höhere - inakzeptable - Abgaben für Verbraucherinnen und
andere restriktive Maßnahmen weitgehend aufgehoben. Das Ziel einer
sozialen Ausgewogenheit wurde damit völlig verfehlt!
Dieses Budgetbegleitgesetz
enthielt allein Einzelmaßnahmen die zu einer
budgetwirksamen Finanzierung des Bundeszuschusses führen sollten,
aber es enthielt keine strukturellen Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung.
Besonders deutlich wurde dies bei den massiven - nicht akzeptablen -
Gebührenerhöhungen.
Dies musste als ein Beutezug der neuen
Bundesregierung (“Neu
Regieren") verstanden werden - massive Gebührenerhöhungen bei
der
Ausstellung
von Reisepässen, Personalausweisen, Führerscheinen,
Mopedausweise (die vorwiegend
Schüler und Lehrlinge trifft) trafen gezielt
untere und mittlere Einkommensgruppen. Selbst das Sterben wurde teurer
(“Soziale
Treffsicherheit").
Auch Pässe für Kinder, die nur
eine Geltungsdauer - nämlich von 1(0 bis 1
Jahr), 4 (1 bis 6 Jahre) und 5 (6 bis 12 Jahre) haben, wurden so
unverschämt erhöht. Erst ab dem 12. Lebensjahr der Passinhaber haben
diese Pässe eine Gültigkeit von 10 Jahren.
Trotz der Forderung des Rechnungshofes und
aller Ankündigungen der
ehemaligen Oppositionspartei FPÖ, eine Generalreform des
Gebührenrechtes vorzunehmen, entpuppte sich dieses
Budgetbegleitgesetz als reine “Geldbeschaffungsaktion" der neuen
FPÖ/ÖVP
- Bundesregierung. Wie wir jetzt wissen, hat es nichts gebracht.
Das groß
angekündigte Nulldefizit konnte trotz dieser
Gebührenbelastungen nicht einmal erreicht werden.
Die unterzeichneten
Abgeordneten richten daher an den Bundesminister
für Finanzen nachstehende Anfrage:
1. Wie
viele Anträge auf Erteilung eines gewöhnlichen Reisepass,
Fremdenpass und Konventionspass gab es 1997, 1998, 1999, 2000
und 2001 (Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer,
Bezirkshauptmannschaften und Jahr)?
2. Welche Einnahmen ergaben
sich daraus jeweils 1997, 1998, 1999,
2000 und 2001?
3. Mit welchen Einnahmen rechnen Sie im Jahr 2002?
4. Wie hoch sind die Kosten
für die Ausstellung eines Reisepasses in den
anderen einzelnen Mitgliedsländern der EU (Aufschlüsselung auf die
einzelnen Mitgliedstaaten)?
5. Warum wird nicht
für Jugendlichen (insbes. Kinder) - so wie in der BRD
bis zum 26.Lebensjahr - die Ausstellung eines
Reisepasses etc.
ermäßigt?
6. In welchen
Mitgliedsländern der EU gibt es bei der Ausstellung von
Reispässen für Jugendliche, Senioren etc. Ermäßigungen?
7. Wie viele Anträge auf Verlängerung der Gültigkeitsdauer eines
gewöhnlichen Reisepass, Fremdenpass und
Konventionspass gab es
2000 und 2001 (Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer,
Bezirkshauptmannschaften und Jahr)?
8. Welche Einnahmen ergaben
sich daraus jeweils 1997, 1998, 1999,
2000 und 2001?
9. Mit welchen Einnahmen rechnen Sie im Jahr 2002?
10. Wie viele Anträge
auf Erweiterung des Geltungsbereiches eines
gewöhnlichen Reisepass, Fremdenpass und Konventionspass gab es
1997, 1998, 1999, 2000 und 2001 (Aufschlüsselung auf die einzelnen
Bundesländer, Bezirkshauptmannschaften und Jahr)?
11. Welche Einnahmen ergaben
sich daraus jeweils 1997, 1998, 1999,
2000 und 2001?
12. Mit welchen Einnahmen rechnen Sie im Jahr 2002?
13. Wie viele Anträge
auf nachträgliche Eintragung von Kindern bei
gewöhnlichen Reisepass, Fremdenpass und Konventionspass gab es
1997, 1998, 1999, 2000 und 2001 (Aufschlüsselung auf die einzelnen
Bundesländer, Bezirkshauptmannschaften und Jahr)?
14. Welche Einnahmen ergaben
sich daraus jeweils 1997, 1998, 1999,
2000 und 2001?
15. Mit welchen Einnahmen rechnen Sie im Jahr 2002?
16. Wie
viele Anträge auf Ausstellung eines Identitätsausweis gab es 1997,
1998, 1999, 2000 und 2001 (Aufschlüsselung auf die einzelnen
Bundesländer, Bezirkshauptmannschaften und Jahr)?
17. Welche Einnahmen ergaben
sich daraus jeweils 1997, 1998, 1999,
2000 und 2001?
18. Mit welchen Einnahmen rechnen Sie im Jahr 2002?
19. Wie viele Anträge
auf Erteilung eines Personalausweis gab es 1997,
1998, 1999, 2000 und 2001 (Aufschlüsselung auf die einzelnen
Bundesländer, Bezirkshauptmannschaften und Jahr)?
20. Welche Einnahmen ergaben
sich daraus jeweils 1997, 1998, 1999,
2000 und 2001?
21. Mit welchen Einnahmen rechnen Sie im Jahr 2002?
22. Wie viele Anträge
auf Erteilung eines Sammelreisepass gab es 1997,
1998, 1999, 2000 und 2001 (Aufschlüsselung auf die einzelnen
Bundesländer, Bezirkshauptmannschaften und Jahr)?
23. Welche Einnahmen ergaben
sich daraus jeweils 1997,1998, 1999,
2000 und 2001?
24. Mit welchen Einnahmen rechnen Sie im Jahr 2002?
25. Wie viele Anträge
auf Erteilung eines sonstigen Passersatz (z.B.
(Grenzkarte, Ausflugsschein) gab es 1997,1998, 1999, 2000 und 2001
(Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer,
Bezirkshauptmannschaften und Jahr)?
26. Welche Einnahmen ergaben
sich daraus jeweils 1997, 1998,1999,
2000 und 2001?
27. Mit welchen Einnahmen rechnen Sie im Jahr 2002?
28. Können Sie für das Budget 2003 Gebührenerhöhungen bei der
Führerscheinausstellung etc. -
gleichgültig unter welchen Bedingungen
- ausschließen?
29. Wenn nein, weshalb nicht?