4123/J XXI.GP

Eingelangt am: 09.07.2002

ANFRAGE

der Abgeordneten Helmut Dietachmayr

und Genossinnen

an den Bundesminister für Landesverteidigung

betreffend “Lärmbelastung durch Abfangjäger in Linz/Hörsching"

Anlässlich einer im Juni stattgefundenen multinationalen Luftraumüberwachungsübung waren
die Anrainer des Flughafens Linz/Hörsching einer enormen Lärmbelastung von bis zu 130
Dezibel ausgesetzt.

Bei den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden läutete das Telefon ununterbrochen,
weil sich verzweifelte Bürger wegen der enormen Lärmentwicklung beschwerten.
Für die Anrainer waren die Zustände auf alle Fälle untragbar. Die Befürchtungen der
Betroffenen gehen von Wertminderung der Grundstücke bis dahin, dass ihr Wohlbefinden
und ihre Gesundheit längerfristig massiv gestört wird. Es bestand auch die Angst, dass ein
Kampflugzeug durch einen Unfall oder einen Defekt in ein dicht besiedeltes Wohngebiet
rasen könnte. Dazu kommt, dass auch am Samstag und Sonntag noch Einsätze mit diesen
Überschallfliegern geflogen wurden. Gerade die Neuanschaffung von Kampfflugzeugen lässt
die Befürchtung aufkommen, dass künftig auch ein Teil der neuen Kampfflugzeuge in
Linz/Hörsching stationiert wird.

Der Bezirk Linz-Land zeichnete sich bisher durch eine sehr hohe Wohn- und Lebensqualität
aus, was sich auch in der jüngsten Volkszählung positiv ausgewirkt hat. Tausende
Bürger/Innen haben ihren Wohnsitz in diesen Bezirk verlegt und genießen die gute Lage und
Infrastruktur am Stadtrand von Linz. Bisher wurde immer davon ausgegangen, dass “Draken"
bzw. ihre Nachfolger nicht in Hörsching stationiert werden. Aufgrund der Terroranschläge in
New York wurden jedoch auch einige “Draken" nach Hörsching verlegt. Die jüngste
Luftraumüberwachungsübung lässt die Befürchtung aufkommen, dass die “Draken" bzw.
deren Nachfolger in Hörsching bleiben werden.

Laut einem Artikel in der Kronenzeitung vom 24.07.02 sollen drei Kampfflugzeuge auf jeden
Fall in Linz/Hörsching bleiben. Die meisten Maschinen würden in Zeltweg und Graz-
Thalerhof stationiert. Die Leute dort sollen aber damit beruhigt worden sein, dass die
Belastung “teilweise nach Linz verlagert" würde!!


In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
Landesverteidigung nachstehende

Anfrage

1.    Was werden Sie unternehmen, damit die Bevölkerung von Linz und den

Umlandgemeinden durch Militärflugzeuge künftig nicht mehr einer unerträglichen
Lärmbelastung, wie bei der im Juni stattgefundenen multinationalen
Luftraumüberwachungsübung, ausgesetzt wird?

2.    Warum wurde bei der im Juni stattgefundenen multinationalen

Luftraumüberwachungsübung offenbar auch über dicht besiedelten Wohngebiet geübt?

3.    Wie wollen Sie ausschließen, dass Militärflugzeuge anlässlich einer derartigen Übung in
dicht besiedeltes Wohngebiet stürzen?

4.    Was werden Sie unternehmen, damit die Bevölkerung der Umlandgemeinden von

Hörsching künftig von bevorstehenden Luftraumüberwachungsübungen besser informiert
wird?

5.    Was werden Sie konkret unternehmen, damit die Lärmbelästigung durch

Militärflugzeuge an Samstagen und Sonntagen auf jeden Fall vermieden wird?

6.   Werden Sie veranlassen, dass künftige Luftraumüberwachungsübungen in Gebieten und
in einer Höhe durchgeführt werden müssen, wo eine massive Lärmbeeinträchtigung von
zehntausenden Bürgern in Linz und in den Umlandgemeinden vermieden werden kann?

7.    Falls nein, warum nicht?

8.    Wie viele Militärflugzeuge(Düsenflugzeuge, Hubschrauber, Transportflugzeuge, etc.)
welcher Type werden künftig tatsächlich in Linz/Hörsching stationiert ?

9.    Wie viele Eurofighter werden künftig in Linz/Hörsching stationiert?

10 . Wie viele Euro wird im Durchschnitt ein Flug eines Eurofighters kosten bzw. wie hoch
      
sind die veranschlagten Kosten für den Betrieb eines Eurofighters pro Jahr?