4168/J XXI.GP

Eingelangt am: 10.07.2002

ANFRAGE

der Abgeordneten Dr. Elisabeth Hlavac
und GenossInnen

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend die Neubesetzung des Direktors des Österreichischen Ost- und Südosteuropa-
Instituts

Der Posten des Direktors des Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Instituts wird zur Zeit
neu besetzt. Nach einem Hearing, zu dem auch eine Reihe internationaler Bewerber
eingeladen wurden, soll sich das von einer Vertreterin des BMBWK geleitete und mit zwei
unabhängigen Wissenschaftlerinnen und einem Mitarbeiter des Instituts besetzte “Search
Committee" einstimmig auf einen Dreiervorschlag geeinigt haben, dem nun offenbar aber
nicht Rechnung getragen wird. Dem Vernehmen nach soll stattdessen ein Mitarbeiter des
Instituts, Herr Universitätsdozent Dr. Peter Jordan, der vom “Search Committee" nicht
vorgeschlagen wurde, als Direktor nominiert werden.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur nachstehende

Anfrage:

1.       Ist es zutreffend, dass Herr Universitätsdozent Dr. Peter Jordan als Direktor des
Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Instituts nominiert wurde?

2.       Ist es zutreffend, dass mit dieser Nominierung nicht dem einstimmigen Beschluss des  “Search Committees" für einen Dreiervorschlag Rechnung getragen wurde?

3.       Wenn ja, welche Gründe waren dafür ausschlaggebend?

4.       Wie wurde die Ablehnung des Dreiervorschlags begründet?


5.        Sollten finanzielle Gründe dafür ausschlaggebend gewesen sein, dass die vom
“Search Committee" vorgeschlagenen, internationalen Bewerber nicht akzeptiert
wurden, weshalb wählte man dann nicht von Beginn an den Weg einer
institutsinternen Ausschreibung?

6.        Ist es zutreffend, dass dem neu zusammengesetzten Aufsichtsrat des Österreichischen
Ost- und Südosteuropa-Instituts ein Mitarbeiter der Vizekanzlerin und
Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport angehört?

7.       Welche inhaltliche Kompetenzen hat das Bundesministerium für öffentliche Leistung
und Sport für Fragen der österreichischen Ost- und Südosteuropa-Politik?

8.       Ist es üblich, dass in Aufsichtsräte von Forschungsinstitutionen, die eine geringere     Zahl öffentlich Bediensteter beschäftigen, ein Vertreter des Bundesministeriums für
öffentliche Leistung und Sport entsandt wird?