4209/J XXI.GP
Eingelangt am: 11.07.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Keppelmüller
und GenossInnen
an den Bundesminister für Justiz
betreffend "Kokain-Drogendelikt in ÖVP-Landesparteizentrale aus heutiger Sicht"
Im
Rahmen der Berichterstattung in den Medien erfährt man immer wieder
über
kriminelle
Delikte von Personen, die im weitesten Sinne in der Öffentlichkeit
stehen.
Manchmal entzieht sich die weitere Entwicklung eines solchen Falles dem
Auge
der Öffentlichkeit. Es ist wohl möglich, dass der betreffende Fall in
den
Medien
übertrieben dargestellt wurde. Vielleicht sind sogar Unschuldige zum
Handkuß
gekommen. Es ist allerdings auch möglich, dass der betreffende Fall in
der
Folge bewußt vertuscht wurde. Unserer Meinung nach verdient folgender
Fall
Aufmerksamkeit:
Im Februar 1998 gab
es diverse Medienberichte darüber, dass ein ÖVP-Funktionär
auf
Grund von “Streß bei seiner Parteiarbeit" als
mutmaßlicher Drogendealer
verhaftet
wurde. Es handelte sich dabei um einen Mitarbeiter des ÖVP-
Seniorenbundes. Er stand u.a. im dringenden Verdacht, regelmäßig
Kokain
konsumiert
zu haben. Die Linzer ÖVP-Landesparteizentrale kam dabei in den
Verdacht,
ein Drogen-Umschlagplatz zu sein. Angesichts diverser verbaler
Versicherungen
von Seiten der ÖVP, mit Drogen im Generellen und mit
Kokainkonsum
im Speziellen nicht direkt assoziiert zu sein, wollen wir als
Abgeordnete
im Sinne des österreichischen Staatsbürgers darüber Wissen
erlangen,
inwieweit ein Funktionär der Landes-ÖVP in Oberösterreich wegen
seines
Deliktes auch so behandelt wurde, wie jeder andere österreichische
Staatbürger bzw. Bürger des Landes Oberösterreich. Details zum
Fall entnehmen
sie
Medienberichten vom 16.2.1998 (Kronen-Zeitung), und vom 17.2.1998
(Kronen-Zeitung).
Die unterfertigten
Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Justiz
folgende
Anfrage:
1. Glauben Sie, ist die Arbeit in der
ÖVP-Landesparteizentrale derart mit
Streß
verbunden, dass der Gebrauch von Drogen begünstigt wird?
2. Können Sie zu diesem Fall und seinen Verlauf den
Anfragestellern nähere
Informationen
geben? Können Sie uns über das weitere Schicksal des
Täters
Auskunft geben?
3.
Wie hat sich der Fall weiterentwickelt und kam es zu einer Verurteilung?
Und wenn ja, in welcher Form?
4. Sind in den Fall noch andere Personen aus dem Umfeld betroffen
- z.B. aus
der ÖVP-Landesparteizentrale oder der Organisation, für die er
gearbeitet
hat?
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