4266/J XXI.GP
Eingelangt am: 19.08.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend BUWOG Wien und Wohnungsanlagen Ges.m.b.H., Linz
Wiederholt
haben anfragende Abgeordnete der Grünen auf die sozialpolitisch
problematische und mieterschädigende Vorgangsweise beim geplanten Einzel-
bzw.
Gesamtabverkauf der Gesellschaften bzw. von Wohnungen hingewiesen. Aktuelle
Mitteilungen über den Verlauf der zuletzt abgehaltenen
Generalversammlungen in
den erwähnten Gesellschaften ist zu
entnehmen, dass durch umfangreiche und noch
nie da gewesene Beschlüsse die Kapitalkraft der Gesellschaften vermindert
und dem
Bundesbudget zugeführt wird. Inwieweit
hier auch Budgetmittel dargestellt werden,
mit denen der unverantwortliche und unsinnige Abfangjägerabkauf finanziert
werden
soll, ist noch zu untersuchen.
Ferner wurden
bei den erwähnten Gesellschaften in den jüngsten Generalver-
sammlungen langjährig und objektiv tätig gewesene
Aufsichtsratsmitglieder
abgezogen und durch vertraute der FPÖ
bzw. des Finanzministers ersetzt. Diese
Gremien werden - worauf die Anfragenden bzw. die Medien bereits wiederholt
hingewiesen haben - ohnehin bereits durch Gefolgsleute des Finanzministers
dominiert. Hinzuweisen ist auf die bereits aufgezeigte Unvereinbarkeit des
freiheitlichen Grundstückshändlers Komm. Rat Plech sowie auf den
ehemaligen
Grasser-Sekretär und Vertrauten Michael Ramprecht, der auch nach einem
scheinobjektiven Verfahren und Beiziehung eines gefälligen externen
Beraters nach
dem “Gaugg-Modell" zum Geschäftsführer der
Bundesbeschaffungs GmbH bestellt
wurde.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wer wurde in den Gesellschaften abgezogen und durch wen ersetzt?
2. Mit welcher
Begründung und welchen objektiven Momenten
wurde die
Eignung dokumentiert?
3. Welche Mittel wurden mit welcher Begründung
und in welcher Höhe in beiden
Gesellschaften
abgezogen?
4. Welche Auflösungs- bzw.
Veräußerungsvorgänge waren in den Gesell-
schaften hiezu notwendig?
5. Wann wird die endgültige Entscheidung
über das weitere Schicksal der
Gesellschaften erfolgen?
6. Ist in diese Frage der Koalitionspartner eingebunden?
7. Was wird an wen verkauft, die Gesellschaften an
die BIG oder die BIG an die
Gesellschaften?
8. Stehen Sie weiterhin zu Ihrem Versprechen, eine
österreichische Lösung zu
garantieren?
9. Auf Druck der Anfragen und der Öffentlichkeit
wurde nunmehr der Mieterein-
zelabverkauf erweitert. Wie erfolgt die Preisbildung?
10. Wenn in weiterer Folge durch größeren
Assetabverkauf bzw. Anteils- oder
Gesellschaftsabverkauf Finanzinvestoren quadratmetermäßig weit
günstiger
kaufen, erhalten die Einzelerwerber eine Kaufpreisrückvergütung?
11. Wie wird hier im Finanzministerium die Rechtslage gesehen?