4389/J XXI.GP
Eingelangt am: 20.09.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Trettenbrein, Partik-Pablé und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffen geplanter Verlegung der VAASt Wolfsberg
Die
geplante bzw. in Erwägung gezogene Verlegung der Dienstelle der
Verkehrsabteilung
Außenstelle Wolfsberg vom Standort Wolfsberg zum
Kontrollplatz
in Bartholomä, Bezirk Völkermarkt, würde einige negative
Begleitumstände
nach sich ziehen:
- Der Streckenabschnitt des Überwachungsgebietes
der VAASt Wolfsberg
umfasst die Abschnitte Nord und West. Geländebedingt ist der
Nordabschnitt jener Bereich, der die meisten Vorfälle verursacht.
Ausschlaggebend
dafür sind die Höhenunterschiede von ca. 600m auf
einer
Strecke von ca. 24 km. Die Strecke steigt von Wolfsberg auf eine
Seehöhe
von über 1000m. Dieser Bereich, der fast nur durch steiles
Gelände
führt, umfasst zahlreiche Brücken und insgesamt 4 Tunnels,
einer
davon mit einer Länge von 2,2 Kilometer als Gegenverkehrsbereich
(Gräberntunnel). Weiters verfügen Bereiche wie der Talübergang
Twimberg
und der Auenbereich (gesamt über 9 Kilometer) über keinen
Pannenstreifen. Bei Unfällen ist ein schnelles Eintreffen der Streife von
immenser
Notwendigkeit, zumal ansonsten die Strecke blockiert und eine
Zufahrt
nicht mehr möglich ist.
- Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2001
beträgt 414. Davon
entfallen auf den Nordabschnitt 264 (das sind 63,77%) und auf den
Westbereich
150 (36,23%).
- Im Jahre 2002 (Jänner bis August) zählte
man 274 Verkehrsunfälle davon
im
Nordbereich 184 (67,15%) und im Westbereich 90 (32,85%).
Mehr als
zwei Drittel aller Unfälle ereignen sich daher, wie dies die
Aufzeichnungen
belegen, im Nordabschnitt der Überwachungsstrecke. Im
gleichen
Verhältnis bewegen sich auch die sonstigen Vorfälle, wie
hängenbleibende
Fahrzeuge durch Pannen oder stecken gebliebene
Fahrzeuge
bei Schneefall.
- Auch müssen bei größeren
Verkehrsunfällen und Ereignissen, meist
verbunden
mit Sperre und Ableitung des Verkehrs, zusätzliche Beamte in
den Dienst beordert werden. Das rasche Eintreffen der Verstärkung ist
hier von
großer Bedeutung und derzeit auch gewährleistet, da 70% von
den 25
Beamten in einer Entfernung von weniger als 5 km zur
Dienststelle
wohnen. Im Jahr 2001 mussten bei ca. 40 Ereignissen Beamte
den
Dienst verlängern oder in den Dienst geholt werden.
Eine Verlegung nach
Völkermarkt würde auch die neuerliche Errichtung einer
Expositur in Wolfsberg erfordern, da es kaum zumutbar wäre, z.B.
Beteiligte
eines
Verkehrunfalles zur Einvernahme vom Packabschnitt bis zu 50 km weit
nach Völkermarkt zu bringen. Umgekehrt wäre die Verlegung der
derzeitigen
Expositur
vom Industriepark Völkermarkt in das Areal des geplanten
Kontrollplatzes
mit keinem Mehraufwand verbunden. Im derzeitigen Gebäude
der
VAASt Wolfsberg sind sämtliche technischen Einrichtungen und die
gesamte
Infrastruktur bereits vorhanden. Diese müsste in Völkermarkt erst
geschaffen und finanziert werden.
ANFRAGE:
1) Beabsichtigen Sie die VAASt Wolfsberg wirklich zu schließen?
2) Wenn ja, mit welcher Begründung?
3) Wenn ja, wann sollte dies geschehen?
4) Wenn ja, wie ist die Verkehrssicherheit im Raum des Packsattels noch
gewährleistet?
5) Wenn nein, ist ein Ausbau der VAASt Wolfsberg geplant?
6) Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt?
7) Wenn ja, wird das Personal aufgestockt?