483/J XXI.GP
des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend Forschung im Bereich Tierzucht für den Biologischen Landbau
Die Zucht bei Nutztieren mit dem Ziel einer maximalen Produktionsleistung
(möglichst hohe Milch - , Fleisch - oder Eierleistung bei möglichst optimaler
Futterverwertung) hat dazu geführt, daß der alte Merksatz: „Leistung ist Ausdruck
von Gesundheit“ so nicht mehr gilt. Die einseitig züchterische Selektion auf
Hochleistung provoziert zwei grundsätzliche Probleme: Die extremen Leistungen
sind mit Krankheitsanfälligkeit verbunden und die künstliche Besamung hat durch die
Verwendung von immer weniger Vatertieren zu einem hohen Verwandtschaftsgrad
und damit zu einer Zunahme von Erbfehlern geführt. Für den biologischen Landbau,
der für eine artgerechte Tierhaltung und gesunde Ernährung steht, ergeben sich
daraus erhebliche Probleme.
In der Beantwortung einer Anfrage der Grünen vom 15. Dez. 1999 (161 /J) verweist
der Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft in der Anfragebeantwortung (156
/AB vom 4. Februar 00) hinsichtlich der universitären Forschungseinrichtungen im
Bereich Tierzucht für den Biolandbau auf die Zuständigkeit des Bundesministers für
Wissenschaft.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Welche Forschungsprojekte gibt es auf universitärer Ebene zum Thema genetische Vielfalt
landwirtschaftlicher Nutztiere? Wieviele Mittel werden dafür aufgewendet?
2. Welche Forschungseinrichtungen auf universitärem Gebiet beschäftigen sich derzeit in
Österreich mit der Tierzucht für den Biolandbau und welche Mittel werden dafür zur
Verfügung gestellt?
3. Wann werden die Versuchsstallungen an der Universität für Bodenkultur für den
biologischen Landbau (Versuchsgut Großenzersdorf) eingerichtet? Welche Dotierung ist
für diesen Bereich vorgesehen?