493/J XXI.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Öllinger, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend Veto beim EU - Beitritt Sloweniens
Der „Eckartbote“, die Zeitschrift der deutschnationalen „Österreichischen
Landsmannschaft“ (ÖLM) berichtete in seiner Ausgabe Nr. 6/1996 über den
Schulvereinstag der ÖLM und dessen Tagung „Volksgruppenrechte in Europa“,
wobei es „einerseits um dieselben ging, andererseits im konkreten aber um die
Sorgen und Nöte unserer Altösterreicher deutscher Muttersprache“.
In der Begrüßung sprach sich der Leiter der Freiheitlichen Akademie
Nationalratsabgeordneter Herbert Scheibner „in einem auch ihm dringend
erscheinenden Fall für ein Veto aus: Den EU - Beitritt Sloweniens solange zu
verhindern, bis dieses Land die deutsche Volksgruppe im Lande anerkannt und die
sie diskriminierenden Gesetze aus der Welt geschaffen habe“.
Da Sie - mittlerweile Bundesminister - sich als Mitglied der Bundesregierung auf „die
Erweiterung der Union“ festgelegt haben, in der auch „Österreichs Zukunft“ liegt,
stellen die unterfertigten Abgeordneten daher folgende
ANFRAGE:
1). Teilen Sie auch heute noch die Aussage zum Veto Österreichs, die Sie 1996
getroffen haben?
2). Wie werden Sie sich als Mitglied der Bundesregierung im Ministerrat verhalten,
wenn Fragen des EU - Beitrittes von Slowenien angesprochen werden?
3). Welche Bedingungen für die Anerkennung der „deutschen Volksgruppe“ in
Slowenien müssen für Sie erfüllt sein, damit sie kein Veto einlegen?
4). Die Bundesregierung hat im Regierungsprogramm auch sachgerechte Lösungen
bei den in Folge der Avnoj - Bestimmungen nach Österreich vertriebenen Personen
angekündigt. Welche Lösungen erscheinen Ihnen in diesem Zusammenhang
sachgerecht bzw. gibt es auch Probleme, die Sie mit einem Veto innerhalb der
Bundesregierung verknüpfen würden?