544/J XXI.GP
der Abgeordneten Dr. Günther Leiner
und Kollegen
an die Frau Bundesminister für Arbeit, Gesundheit und Soziales
betreffend Verweigerung eines Kassenvertrages durch die NÖ GKK für die Dialyse
Mödling
Die Dialyse von nierenkranken Patienten stellt eine absolut lebensnotwendige Behandlung
dar. Im gesamten südlichen Wiener Umland gab es bisher jedoch keine
Behandlungsmöglichkeiten. Die schwer kranken Patienten mußten - im Schnitt drei Mal pro
Woche - beschwerliche Fahrten in zum Teil weit entfernte Krankenhäuser auf sich nehmen.
Transporte in die Krankenhäuser nach Wr. Neustadt, St. Pölten, Mistelbach und sogar nach
Amstetten bedeuten nicht nur eine zusätzliche gesundheitliche Belastung der Dialysepatienten
sondern sind angesichts der Transportkosten auch als höchst unwirtschaftlich einzustufen.
In der Stadt Mödling befindet sich eine betriebsfertige Dialysestation, die jedoch rund 70
Patienten aus dem Ballungsraum südlich von Wien verschlossen ist, da die NÖ GKK trotz
wiederholter Anfragen nicht bereit ist, mit dem Betreiber, Prim. Dr. Katschnig, einen Vertrag
abzuschließen. Die Folge ist, dass Nierenkranke weiterhin, unter Aufbringung hoher
Transportkosten, in Krankenhäusern im gesamten Bundesland Niederösterreich behandelt
werden müssen. Es muß auch festgehalten werden, dass die Zahl der Dialysepatienten stetig
zunimmt, somit ist auch mit einem steigenden Bedarf von Dialyseplätzen zu rechnen. Eine
gezielte Förderung des extramuralen Bereichs hinsichtlich ambulanter Behandlungen brächte
jedoch bei gleichem finanziellen Aufwand ein Mehr an Leistung. Das Konzept der
kombinierten Gesundheitsversorgung aus stationären und ambulanten Einrichtungen wurde
immer wieder als Ausweg zur besseren Finanzierbarkeit des Gesundheitswesen gesehen.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an die Frau Bundesminister für Arbeit,
Gesundheit und Soziales nachstehende
Anfrage:
1. Wie werden Sie auf bereits bestehende Engpässe bei der Dialysebehandlung in Wien
und Niederösterreich reagieren?
2. Welche Versorgungskonzepte hinsichtlich der Tatsache, dass die Zahl der
Dialysepatienten zunehmen wird, wurden bisher erstellt?
3. Wie beurteilen Sie die hohen Transportkosten, die die Krankenkasse durch die weiten
Transporte der Dialysepatienten zu leisten hat?
4. Sehen Sie in extramuralen Einrichtungen eine Möglichkeit, das Gesundheitssystem
nachhaltig zu reformieren
und finanziell zu entlasten?
5. Halten Sie die langen Transportwege für lebensbedrohlich erkrankte Menschen für eine
zumutbare Situation?
6. Welche Schritte werden Sie hinsichtlich eines Kassenvertrages mit der privaten
Dialysestation in Mödling unternehmen?