56/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Aumayr, Wenitsch, Zellot, Hornegger, Knerzl

an die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz

 

betreffend Konsumentenverwirrung um österreichische Gütesiegel.

 

In einer OTS - Presseaussendung vom 26. Juli 1999, also kurz vor der Wahl, sagt

die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz Barbara

Prammer wörtlich:

Die Lebensmittelkennzeichnung dürfe nicht von Spezialisten für Spezialisten

gemacht werden. Auf Verpackungen kann auch so viel draufstehen, daß nichts

draufsteht, aber ich will echte Herkunftsbestimmungen und Ursprungs -

zertifizierungen.“

 

Weiters sagte Prammer zur Gütesiegelproblematik:“ Bei einem Gütesiegel müsse

auch Qualität drinnen sein. Das Bio - Gütesiegel ist ein positives Beispiel, das A -

Gütesiegel hingegen ein Scheingütesiegel. Wo A drauf steht, sollte tatsächlich

nur Österreich drinnen sein. Die derzeitige Verwirrung ist schlecht für

Konsumentinnen und Produzenten.“

 

Nach wie vor werden aber importierte Lebendschweine mit der Schlachtung und

Verarbeitung zu österreichischer Ware. Um das A - Gütesiegel zu erhalten muß

aber lediglich 50 % der Wertschöpfung in Österreich erfolgt sein. Unter dem

Slogan "JA zu A“ werden die ausländischen Tiere vermarktet und wandern über

die Ladentische.

 

Da diese Umstände geeignet sind, nicht nur die Konsumenten zu täuschen,

sondern ihnen in Hinblick auf die jüngsten Fleischskandale auch gesundheitlichen

Schaden zuzufügen

stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende

 

 

 

ANFRAGE

 

 

1.) Werden Sie sich für die Abschaffung des konsumententäuschenden A -

     Gütesiegels einsetzen?

    

     Wenn ja, welche konkreten Maßnahmen haben sie bisher gesetzt.

     Wenn nein, warum nicht?

 

2.) Welche Schritte werden Sie in Zukunft unternehmen, um der Verwirrung

     und Täuschung von Konsumenten durch Scheingütesiegel und mangelhafte

     Kennzeichnung ein Ende zu setzen.