564/J XXI.GP

 

                                                               ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit & Soziales

 

betreffend LKF - Daten des Krankenhauses Freistadt

 

Seit Einführung der leistungsorientierten Krankenhausfinanzierung stehen

medizinische Leistungsdaten in einem hohen Detaillierungsgrad zur

Verfügung. Sämtliche medizinische Daten (Haupt - und Zusatzdiagnosen,

medizin. Einzelleistungen), administrative Daten und Kostenträger werden von

den einzelnen Krankenanstalten dokumentiert und von den jeweiligen

Landesfonds (bzw. von den Nicht - Fonds - Krankenanstalten direkt) an das

Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit & Soziales als zentrale Stelle

gemeldet.

Bei der Diskussion um die Vorfälle im Landeskrankenhaus Freistadt sind auch

immer wieder Fragen aufgetaucht, die die Professionalität der

Leistungserbringung insgesamt und bei Operationen im besonderen zum

Thema hatten.

Im gesamten medizinischen Leistungsspektrum stellt die Häufigkeit, mit der

bestimmte Diagnosen gestellt werden können (d.h. wie häufig Patientinnen

mit einem bestimmten Krankheitsbild an einer Abteilung gesehen werden)

bzw. wie häufig bestimmte Untersuchungen durchgeführt werden (können),

einen der wichtigsten Grundsteine für das Erbringen eines qualitativ

hochwertigen Behandlungsergebnisses dar.

Dieser Grundsatz gilt insbesondere für den chirurgischen Bereich, da nur

durch eine bestimmte Menge an durchgeführten Operationen und Eingriffen

pro Jahr in einer bestimmten Operationsklasse - bzw. - technik die Ärztin/der

Arzt die für ein gutes Behandlungsergebnis notwendige Erfahrung auf diesem

Gebiet erlangen kann.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

                                               ANFRAGE

 

 

1)   Gab es im LKH Freistadt bei den LKF - Daten 1998/1999 Auffälligkeiten

      (Abweichungen in der Anzahl - nach oben und unten - der

      durchschnittlich erbrachten Diagnosen, Untersuchungen, Therapien,

      Eingriffe und Operationen pro Jahr) verglichen mit anderen

      Standardkrankenanstalten, die ein vergleichbares PatientInnenkollektiv

      und Leistungsspektrum aufweisen?

      Wenn ja, welche?

2)   Gab es lt. LKF - Daten 1998/1999 im LKH Freistadt

       - Diagnosen

       - Untersuchungen

       - Therapien

       - Eingriffe und Untersuchungen

      die weniger als 3, 6 oder 10 mal pro Jahr erbracht bzw. durchgeführt

      wurden?

      Wenn ja, welche?

 

3)   Welche Konsequenzen wurden aus der Tatsache gezogen, daß

       bestimmte Leistungen sehr selten erbracht wurden?

 

4)   Welche Konsequenzen aus den zahlenmäßig geringen Leistungen

       wurden insbesondere hinsichtlich qualitätssichernder Maßnahmen

       gezogen (state - of - the - art - Behandlung PatientInneninformation)?

 

5)   In welcher Weise wurde das Land Oberösterreich als Krankenhausträger

      von Ihrem Ministerium über die Auffälligkeiten in den LKF - Daten informiert

      und welche Schritte wurden daraufhin von Ihrem Ministerium, dem Land

      Oberösterreich und der kollegialen Führung des LKF Freistadt eingeleitet?