599/J XXI.GP

 

A N F R A G E

 

 

der Abgeordneten Posch und Genossen

an den Bundeskanzler

betreffend Kürzungen bei der Volksgruppenförderung

 

 

Die Höhe der Volksgruppenförderung ist in den letzten Jahren ständig

angestiegen. Die Volksgruppenförderung bedeutet für die Arbeit der

Volksgruppen bzw. ihrer Organisationen eine wesentliche

Einnahmequelle. Österreichs autochthone Minderheiten haben so die

Möglichkeit, eine breite Palette von Aktivitäten zu setzen.

 

Nun scheint es allerdings mit der Höhe der Volksgruppenförderung

bergab zu gehen. Im Bundesfinanzgesetz 2000 finden sich die

Voranschlagsansätze 1/1050 bzw. 1/10506 (Volksgruppenförderung).

Aus diesen Ansätzen lässt sich erkennen, dass der Erfolg 1998 noch

67,719 Mio. Schilling betrug. Im Bundesvoranschlag 2000 sind

allerdings nur mehr 51,848 Mio. Schilling vorgesehen. Das bedeutet

einen Rückgang von knapp 16 Mio. Schilling bzw. über 20%.

 

Bei aller Knappheit der Staatsfinanzen wäre die Kürzung der

Volksgruppenförderung ein fatales Signal, da sich die neue

Bundesregierung in der Präambel zum Regierungsübereinkommen zur

Unterstützung der Volksgruppen verpflichtet hat.

 

 

Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundeskanzler

folgende

 

 

A N F R A G E

 

 

1. Wird die Volksgruppenförderung 2000 im Vergleich zu den

    Vorjahren gekürzt werden?

 

2. Wenn ja: Warum?

 

3. Sind auch für die Folgejahre Kürzungen geplant?

4. Wie erklären Sie sich die Differenz von 17 Mio. Schilling

    zwischen dem Erfolg 1998 und dem Bundesvoranschlag 2000?

 

5. Sind die Rückgänge in der Volksgruppenförderung auf die

    Kürzung der Ermessensausgaben zurückzuführen?

 

6. Wenn ja: Die Kürzung der Ermessensausgaben beträgt nur 15%.

    Warum beträgt der Rückgang in der Volksgruppenförderung

    über 20%?

 

7. In der von Ihnen unterzeichneten Präambel zum

    Regierungsübereinkommen heißt es: Die Bundesregierung

    „bekennt sich zu ihrer besonderen Verantwortung für einen

    respektvollen Umgang mit ethnischen und religiösen

    Minderheiten“. Wie lassen sich die Kürzungen der

    Volksgruppenförderung mit diesem Bekenntnis vereinbaren?

 

8. Hegen Sie Befürchtungen, dass die Kürzungen in der

    Volksgruppenförderung zu negativen Reaktionen seitens der

    EU - Partner führen?

 

9. Entspricht es der Wahrheit, dass vor allem die Volksgruppe der

    Ungarn mit Kürzungen in noch größerem Ausmaß zu rechnen

    hat?

 

10. Können die Minderheitenradios AGORA - KOROTAN und

    MORA in Zukunft mit derselben Subventionshöhe rechnen?