603/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Justiz

 

betreffend Verfahren im Mordfall Elfriede Hochgatterer

 

 

Nachdem im Mordfall Elfriede Hochgatterer (13. März 1986) der Angeklagte Peter

Löffler nach der Wiederaufnahme des Verfahrens im August 1996 freigesprochen und

1997 das Strafverfahren gegen Tibor Foco wieder aufgenommen wurde sowie nach wie

vor einige Ungereimtheiten der polizeilichen Ermittlungen und des ersten Prozesses

nicht ausgeräumt sind, erscheinen verschiedene Aspekte im Hinblick auf einen

funktionierenden Rechtsstaat, eine verlässliche Exekutive und eine effiziente Justiz

klärungsbedürftig.

 

Darüber hinaus ist alleine aufgrund der Europäischen Menschenrechtskonvention Art 6

ein alsbaldiger Abschluss des Verfahrens anzustreben.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

1. Welche Bedeutung messen Sie dem alsbaldigen Abschluss des Verfahrens im

    Mordfall Hochgatterer bzw Justizfall Tibor Foco zu?

 

2. Was spricht für eine Einstellung, was für eine neuerliche Anklage in diesem

    Verfahren?

 

3. Werden Sie auf eine alsbaldige Entscheidung der Staatsanwaltschaft dringen?

    Wenn nein, warum?

 

4. Welcher Zeithorizont erscheint Ihnen anstrebenswert?

 

5. Wie stehen Sie zu Überlegungen, das Verfahren abzubrechen?

6. Auf welche Weise werden Sie sich dafür einsetzen, dass das Verfahren nicht

    abgebrochen wird?

 

7. Widerspricht nicht der derzeitige Zustand eindeutig der

    Menschenrechtskonvention im Hinblick auf eine „angemessene Frist“? Welche

    Maßnahmen werden Sie gegen diesen Verstoss gegen die

    Menschenrechtskonvention Art 6 ergreifen?

 

8. Welche Schritte werden Sie setzen, um dem Verschwinden von Beweismitteln

    Einhalt zu gebieten?