61/J XXI.GP
der Abgeordneten Mag. Haupt, Dolinschek und Kollegen
an die Frau Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales
betreffend Armutsgefährdung durch „Atypische“ Arbeit
Atypische" Arbeit, also geringfügige Beschäftigung, Teilzeitarbeit und be fristete
Jobs, Schein - Selbständigkeit sowie Arbeit auf Abruf - Arbeitsformen die uns bis vor
kurzem nur aus den USA bekannt waren - sind auch in Österreich im Ansteigen.
Studien zeigen, daß allein in Österreich 219.000 Menschen trotz Arbeit nicht genug
Geld zum Leben verdienen. Das betrifft neben 93.000 Kindern vor allem
Alleinerzieherinnen, kinderreiche Familien und Zuwanderer.
Für den Politikwissenschafter Emmerich Talos ist dieser Trend eine
gesellschaftspolitische Zeitbombe, weil er - spätestens wenn die Betroffenen
arbeitslos, krank oder pensioniert werden - ein hohes Verarmungsrisiko mit sich
bringt.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau
Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales die nachstehende
1. Welche Maßnahmen sind von Ihnen geplant, um geringfügige Beschäftigung,
Teilzeitarbeit und befristete Jobs, Schein - Selbständigkeit sowie Arbeit auf Abruf
sozial besser abzusichern?
2. Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um die - von Ihnen bereits geforderte -
einheitliche Sozialhilfepraxis endlich umzusetzen?
3. Wie sollt die geplante Harmonisierung der Versorgungstöpfe aussehen?
3. Welche Änderungen in der aktiven Arbeitsmarktpolitik sind vorgesehen, um dem
Trend zu diesen Arbeitsformen entgegenzuwirken?
4. Halten Sie die derzeit geltenden Sozialhilferegelungen für tauglich um weitere
Armut zu verhindern, wenn nein, welche Änderungen halten Sie für notwendig?