632/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dietachmayr

und Genossen

an den Bundesminister für Inneres

betreffend Zivilschutz

 

Nach den dem Budgetausschuß für Inneres vorgelegten Daten sollen die

Ausgaben im Bereich des Zivilschutzes massiv gekürzt werden.

Die enorme Bedeutung eines wirksamen Schutzes der Zivilbevölkerung vor

den Gefahren eines Atomunfalles, vor den Auswirkungen kriegerischer

Ereignisse und vor sonstigen Katastrophen wird von der ÖVP - FPÖ Regierung

offenbar völlig unterschätzt.

 

Insbesondere die kriegerischen Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien und in

Tschetschenien zeigen, daß gerade die Zivilbevölkerung besonders unter der

Last des Krieges zu leiden hat.

Ein wirksamer Schutz der Zivilbevölkerung ist daher genauso wichtig, wie die

militärische Verteidigungsfähigkeit eines Staates.

 

Angesichts der unseren Staat umgebenden Atomkraftwerke und dem Faktum,

daß niemand die absolute Sicherheit von solchen Kraftwerken garantieren

kann, ist es unerklärlich warum die Ausgaben für den Zivilschutz für das Jahr

2000 abgesenkt werden sollen.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister

für Inneres nachstehende

 

 

Anfrage:

 

 

1. Wie hoch sind die Ausgaben für den Zivilschutz seit 1995?

 

2. In welche Zivilschutzmaßnahmen wurde das Geld konkret investiert?

 

3. Gibt es konkrete Pläne für den Schutz der Zivilbevölkerung im Falle eines

    Atomunfalles eines grenznahen Atomkraftwerkes bzw. für den Fall, daß

    an Österreichs Grenzen kriegerische Ereignisse entstehen und wie sehen

    diese Pläne betreffend der genannten Szenarien aus?

 

4. Für wieviele Österreicher gibt es - nach Bundesländer aufgegliedert -

    Schutzräume wo sie im Falle der angeführten Szenarien einen sicheren

    Unterschlupf finden können?

5. Wie wollen Sie erreichen, daß für jeden Österreicher ein atom- und

    katastrophensicherer Platz in einem Schutzraum zur Verfügung steht?

 

6. Welche Personen sollen Zugang zu den wenigen vorhandenen

    Schutzräumen haben und wie wollen Sie ein absolutes Chaos beim

    Aufteilen der Plätze verhindern?

 

7. Wie hoch beziffern Sie die Kosten für einen wirksamen Zivilschutz, der

    die gesamte österreichische Zivilbevölkerung tatsächlich schützen kann?

 

8. Wie hoch sind die Zivilschutzausgaben in den anderen Staaten der EU

     und in der Schweiz?

 

9. Welche konkreten Zivilschutzmaßnahmen gibt es in den anderen

    Staaten der EU und in der Schweiz für den Fall eines Atomunfalles oder

    kriegerischer Ereignisse?

 

10. Gibt es Pläne zur internationalen Zusammenarbeit im Bereich des

      Zivilschutzes und wie sehen diese Pläne aus?

 

11. Sind die anderen Staaten der EU bereit, im Falle einer atomaren

      Verseuchung Österreichs durch ein grenznahes Atomkraftwerk die

      Bevölkerung unseres Landes oder Teile davon in ihren Staaten

      aufzunehmen?

      Gibt es dahingehend konkrete Pläne und einen Aufteilungsschlüssel

      welcher Staat wieviele Österreicher aufnimmt? Falls nicht, warum?

 

12. Fast kein Zivilist in Österreich weiß, wie er sich im Falle kriegerischer

      Ereignisse oder Atomunfalles richtig zu verhalten hat. Welche Maßnahmen

      sind Ihrerseits geplant um die Bevölkerung besser über die richtigen

      Verhaltensweisen aufzuklären?

 

13. Welche Rolle sollen, angesichts der geplanten Reduzierung von

      Zivildienern, diese Ihrer Meinung nach beim Zivil - und

      Katastrophenschutz spielen?