64/J XXI.GP
der Abgeordneten Trattner, Dr. Riess - Passer und Kollegen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend Wettbewerbsverluste der Postdirektion Innsbruck aufgrund massiver
Personalkürzungen
Der im Jahre 1997 von der Generaldirektion der Post für ihre Bediensteten vorgegebene
Sozialplan, welcher die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken und die
bestehenden Arbeitsplätze sichern sollte, wurde im Direktionsbereich Innsbruck ( Tirol /
Vorarlberg ) mittels eines generellen Personalaufnahmestopps erfüllt. Diese Maßnahme
erforderte natürlich große Umstrukturierungsabeiten und Rationalisierungsschritte.
Doch nun stellt sich für den Direktionsbereich Innsbruck heraus, daß die Umsetzung des
Sozialplanes im restlichen Bundesgebiet weitaus weniger effizient durchgeführt wurde. So
verringerte sich der Personalstand der Direktion Innsbruck seit 1994 um 975 oder fast 18
während in Oberösterreich 8 %. in Salzburg 6 % und in Wien nur 5 % eingespart werden
konnten.
Die Tiroler Post läuft nun neuerlich Gefahr zugunsten einer überbordenden Wiener
Generaldirektion zugrunde rationalisiert zu werden und bei einem weiteren Personalabbau
muß mit einem schwerwiegenden Wettbewerbsnachteil gegenüber der immer stärker ins
Land drängenden Deutschen Post gerechnet werden.
Die unterfertigten Abgeordneter stellen daher an den Herrn Bundesminister für Wissenschaft
und Verkehr folgende
1. Liegt Ihrem Bundesministerium der Sozialplan der Generaldirektion der Österreichischen
Post vor?
a. Wenn ja, wie sieht die Strategie dieses Planes im einzelnen aus?
2. Warum mußte nur die Postdirektion Innsbruck einen derartigen massiven Personalabbau
hinnehmen?
3. Wieso wurden die durch die Umsetzung des von der Generaldirektion ausgearbeiteten
Sozialplanes notwendig gewordenen Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb der
Postverwaltung nicht im österreichischen Einklang durchgeführt?
4. Wie sieht das Einsparungspotential in den anderen Postdirektionen Österreichs aus?
5. Wie sieht das Einsparungspotential in der Wiener Generaldirektion der Post aus?
6. Wieviele Mitarbeiter waren zum Stichtag 01.11.1999 in der Generaldirektion der Post
beschäftigt?
7. Wie konkret sind die Pläne der Wiener Zentrale der Post eine postalische „Zerstückelung
Tirols“ voranzutreiben?
8. Welcher Effizienzgedanke steckt hinter den Beweggründen das Tiroler Unterland postalisch
Salzburg und Osttirol Kärnten zuzuschlagen?
9, Welche Vor - oder Nachteile ergeben sich daraus für die Tiroler Bevölkerung im Oberland,
im Unterland und in Osttirol?
10. Durch oder mittels welcher Unternehmensstrategie gedenkt die Post im immer stärker
werdenden Wettbewerb mit anderen Postunternehmen, etwa der Deutschen Post,
konkurrenzfähig zu bleiben?