645/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter

und Genossen

an die Bundesministerin für soziale Sicherheit und Generationen

betreffend "Curricula MTD" und dadurch verschleierte drohende finanzielle

Zusatzbelastungen der Länder

 

Dem Vernehmen nach sind die im Auftrag ihres Ministeriums seitens des ÖBIG zu

entwickelnden Curricula (das bedeutet: Strukturkonzept für die Ausbildung) in den Sparten

orthoptischer Dienst, logopädisch - audiologisch - phoniatrischer Dienst sowie Diätdienst

erheblich fortgeschritten.

 

Da abgeschlossen entwickelte Curricula ganz entscheidende Voraussetzungen für gesetzliche

Bestimmungen darstellen und laut Aussage ihres Staatssekretärs mit einer baldigen

gesetzlichen Neuregelung der Medizinisch Technische Dienste zu rechnen ist, stellt sich

vorweg die Frage der finanziellen Belastungen der die Ausbildung finanzierenden Länder.

 

Im politischen Sinne ihres Koalitionspartners ÖVP, der bei Sonntagsreden nie um eine

Betonung der Stärkung der Länderinteressen verlegen ist, stellen unterzeichnende

Abgeordnete folgende föderalistische

 

Anfrage:

 

 

1. Sind Sie, Frau Bundesministerin, über die laufenden Curricula - Entwicklungen informiert?

 

2. Wenn nein, warum nicht?

 

3. Wenn ja, wie ist der derzeitige aktuelle Stand im MTD - Bereich?

4. Erachten sie die Einbindung der später finanziell zuständigen Länder in die

    Curriculaentwicklung für ausreichend?

 

5. Wie werden sie das Problem lösen, daß in finanzieller Hinsicht die Länder einerseits

    durch Vorgaben der Curricula und andererseits durch spätere Verordnungen über das

    Gesetz hinaus belastet werden?

 

6. Unterstützen sie die immer deutlichere Tendenz einer Entwicklung der gehobenen

    medizinischen Ausbildung in Richtung Fachhochschule?

 

7. Werden sie diese Entwicklung mit ihrem Parteifreund Finanzminister Grasser debattieren,

    auf daß dieser das Thema bei den Finanzausgleichsverhandlungen mit den

    Ländervertretern anspreche?