647/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter und Genossen

und Genossen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend der ökologischen Dimension der Kormoranproblematik am Beispiel der

aussterbenden Äschenpopulation der Enns

 

Im Zuge von Anfragebeantwortungen in der XX. GP. NR (3631/AB, 5701/AB) haben sie

tendenziell ein gewisses Verständnis für die Probleme im Zusammenhang mit den schon

damals extrem steigenden Schäden durch Kormorane an der heimischen Fischfauna erkennen

lassen. Als nunmehr auch für ökologische Zusammenhänge zuständiger Bundesminister muß

von ihnen verstärkte Verantwortung für das Überleben einzelner heimischer Fischarten

verlangt werden.

 

Unter Hinweis auf eine Studie des Instituts für Gewässerökologie, Fischereiwirtschaft und

Aquakultur der Universität für Bodenkultur, „Einfluß des Kormorans auf die

fischökologischen Verhältnisse der steirischen Enns zwischen Liezen und Johnsbach"

Dezember 1999, wonach der“ Fortbestand der Äschenpopulation bei unveränderter Prädation

durch Kormorane mit Sicherheit nicht gewährleistet ist“ stellen unterzeichnende Abgeordnete

in Sorge um heimische Tierarten an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft,

Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende

 

 

Anfrage:

 

 

1. Sind ihnen die dramatischen Verschärfungen der Kormoranproblematik seit den

    Anfragebeantwortungen der Jahre 1998 und 1999 bekannt?

 

2. Werden sie in ihrer Verantwortung für die heimische Fauna davon Abstand nehmen, in

    der Anfragebeantwortung auf übergeordnete Instanzen wie die Europäische Union oder

    untergeordnete Instanzen wie die Länder zu verweisen?

3. Sind sie bereit, die aus fischökologischer Sicht geradezu erschütternden Ergebnisse der

    in der Präambel genannten Studie zum Anlaß für eigene Initiativen zu nehmen?

 

4. Welche Initiativen werden sie als Bundesminister konkret zur Rettung der heimischen

    Fischfauna ergreifen?

 

5. Sind sie bereit, noch vor dem Sommer einen "Ländergipfel" zur Koordination von

    Maßnahmen einzuberufen?

 

6. Wenn nein, warum nicht?

 

7. Wie hoch beziffern sie den durch Kormoranfraß entstandenen Schaden an

    österreichischen Fischbeständen in den Jahren 1998 und 1999?

 

8. Wie hoch bewerten sie im Sinne des siebenstufigen Bewertungsschemas zur

    Beurteilung der ökologischen Funktionsfähigkeit von Gewässern in Österreich den

    Schaden durch Kormorane von 1995 bis 2000?