656/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Sevignani, Haller, Brugger

und Kollegen

an den Bundesminister für Inneres

betreffend

Österreichischer Bergrettungsdienst/Landesleitung Tirol -

Beistellung eines Hubschraubers zu Ausbildungszwecken.

 

Der Landesleitung Tirol des Österreichischen Bergrettungsdienstes wurde bisher

jedes Jahr die Beistellung eines Hubschraubers zu Ausbildungszwecken

gewährt. In den Kursen wurden Anwärter zu Bergrettern ausgebildet und

geschult. Bisher wurde jeweils ein Hubschrauber der Flugeinsatzstelle Innsbruck

oder Nikolsdorf/Lienz an einem Tag für ca. 1 Stunde zu vier Kursen

bereitgestellt. Die Bergrettungsanwärter wurden über Gefahren,

Einsatzmöglichkeiten, Verhaltensregeln, Ausrüstung usw. bei

Hubschraubereinsätzen informiert und auch vertraut gemacht. Diese Schulungen

hatten zum Ergebnis, dass alle Einsätze in Zusammenarbeit mit den

Bergrettungsmännern unfallfrei abgewickelt werden konnten (Lawineneinsätze,

Spaltenbergungen, Felseinsätze, Pistenabholungen, usw.).

 

Für das Jahr 2000 erhielt die Landesleitung Tirol des Österreichischen

Bergrettungsdienstes von der Flugrettung nun eine Absage für alle angesuchten

Hubschrauberbeistellungen zu Ausbildungskursen, was nicht allein durch

Einsparungsvorhaben erklärt werden kann. Es wird vermutet, dass für den

täglichen Flugbereitschaftsdienst bei der FEST Innsbruck in Zukunft nur noch

Flugretter der Alpin - Gendarmerie eingesetzt und die Bergrettungsflugretter

abgelöst werden sollen.

 

Unter den Bergrettern hat sich eine „Missstimmung“ breit gemacht. Waren es

doch die Bergretter, die Anfang der 70 - er Jahre gemeinsam mit den Piloten der

Flugeinsatzstelle Bergeseilbergung, Kapperbergung usw. erfunden, erprobt und

einsatzmäßig durchgeführt und durch ihren freiwilligen und unentgeltlichen

Einsatz dem Innenministerium in den vergangenen Jahren beträchtliche Kosten

erspart haben.

Die unterfertigten Abgeordneten richten an den Herrn Bundesminister für

Inneres in diesem Zusammenhang folgende

 

A n f r a g e:

 

1. Entspricht es der Richtigkeit, dass der Landesleitung Tirol des

    Österreichischen Bergrettungsdienstes für das Jahr 2000 keine

    Hubschrauberbeistellungen für Ausbildungskurse mehr gewährt werden?

    Wenn ja, mit welcher Begründung?

 

2. Wird von Seiten des BMfI beabsichtigt, den täglichen Flugbereitschaftsdienst

     bei der FEST Innsbruck, trotz der freiwillig und vor allem unentgeltlich

     erbrachten Leistungen des Bergettungsdienstes, nur noch mit

     Alpingendarmen zu besetzen und die Bergrettungsflugretter abzulösen?

     Wenn ja, aufgrund welcher (Kosten - )Überlegungen und Ursachen?

 

3. Wie bewerten Sie allgemein die ehrenamtliche und unentgeltliche Tätigkeit

    der Österreichischen Bergretter und welche Maßnahmen zur Förderung des

    Österreichischen Bergrettungsdienstes werden diesbezüglich in Ihrem

    Ressortbereich gesetzt?