661/J XXI.GP
der Abgeordneten Glawischnig, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Atomausstieg in Deutschland
Während die Energiekonsensgespräche in Deutschland zu einem Ergebnis geführt
haben, stehen Lösungen für die Bereiche Forschung und Uranaufbereitungsanlagen
noch aus. In Garching errichtet die technische Universität München den
Forschungsreaktor München 2 (FRM 2). Es handelt sich um einen kleinen Reaktor,
mit einer thermischen Leistung von 20 Megawatt. Die besondere politische Brisanz
dieses Reaktors liegt in der Art seines atomaren Kerns. Der FRM 2 soll mit
hochangereichertem, das heißt waffenfähigem Uran betrieben werden.
Die rot - grüne Bundesregierung in Deutschland setzte Anfang 1999 eine
Kommission ein, um eine mögliche Umstellung des Reaktors von hoch auf leicht
angereichertes Uran untersuchen zu lassen. Die Entscheidung der Bundesregierung
in Deutschland zu der Umstellung wird in den nächsten Wochen fallen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. In wie weit sind Sie über die Forschungsaktivitäten des Reaktors in München
FRM 2 informiert? Wie beurteilen Sie diese?
2. Wie beurteilen Sie die Gefahr, dass aus Forschungsreaktoren Material für den
Bau von Atombomben weitergegeben wird? Neben der Bundesrepublik bauen
nur Libyen und China einen mit dem FRM 2 vergleichbaren Reaktor.
3. Wie beurteilen sie insgesamt die Risiken von Forschungsreaktoren im
benachbarten Ausland und in wie weit bringt sich die österreichische
Bundesregierung bei solchen Entscheidungen ein?
4. Wie beurteilen Sie die weiteren Ausbauaktivitäten in deutschen
Urananreicherungsanlagen, wie z.Bsp. in Gronau, die in der deutschen
Öffentlichkeit sehr kritisch gesehen werden. Welche Schritte sind von der
österreichischen Bundesregierung dagegen geplant?