672/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundeskanzler

 

betreffend Superintendentin Mag. Gertraud Knoll

 

 

Als Bundeskanzler haben Sie mehrfach die Oppositionsparteien zum „nationalen

Schulterschluss“ aufgefordert, um die europäische Isolierung der Bundesregierung mit

der Opposition zu teilen. Leider haben Sie bisher Fragen nach den Gründen der

Isolierung nicht beantwortet bzw. zu fortgesetzten Entgleisungen von politischen

Funktionären Ihres Koalitionspartners öffentlich nicht Stellung genommen. Manche

dieser Entgleisungen sind derart gravierend, dass sich die Frage erhebt, mit wem bzw.

mit welchen politischen Auswüchsen ein „Schulterschluss“ verlangt wird.

 

Die evangelische Superintendentin Mag. Gertraud Knoll und ihre Familie werden seit

dem Beginn einer FPÖ - Kampagne massiv bedroht. Im Internet vertreibt der FPÖ

NRAbg. Dipl. -Ing. Schöggl unter anderem folgendes: „Toleranz ist Ausdruck der

Achtung vor der menschlichen Würde des Andersdenkenden, kann aber nach meiner

Auffassung nicht die kritiklose Anerkennung von Standpunkten bedeuten, welche sich

gegen die Grundlagen unserer Religion, unserer Kultur und unseres menschlichen

Zusammenlebens richten.“

 

Im Burgenland wird die Kampagne durch den Ltg. Abg. Nicka unter Einsatz der FPÖ -

Infrastruktur propagiert. Die ungeheuerliche Aussage, dass die Standpunkte von Frau

Knoll „sich gegen das menschliche Zusammenleben richten und keine Toleranz

verdienen“, stellt für gestörte Verbalterroristen offenbar einen Freibrief zu Drohungen

dar, sogar gegen die Kinder der Superintendentin. Trotz der schwarz auf weiß

vorliegenden Fakten verbreitet die FPÖ, dass sie nichts mit der Kampagne zu tun habe,

also die glatte Unwahrheit.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundeskanzler folgende

 

 

ANFRAGE:

 


 

1. Wie beurteilen Sie die Auswirkungen verbaler Übergriffe von staatlichen FPÖ -

    Funktionären gegen eine Würdenträgerin der evangelischen Kirche auf den Ruf

    und das Ansehen Österreichs in Europa und der Welt?

 

2. Was werden Sie tun, um politische FPÖ - Freibriefe zur Menschenjagd sofort zu

     unterbinden?

 

3. Empfehlen Sie der Opposition (und Ihrer Partei) weiterhin den "Schulterschluss"

    mit derartigen Hetzkampagnen?