674/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Glawischnig, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Wirtschaft & Arbeit

 

betreffend Österreichische Außenhandelsstellen

 

 

In Ergänzung zur Außenwirtschaftspolitik des Bundesministeriums für

wirtschaftlichen Angelegenheiten hat das Bundesministerium für öffentliche

Wirtschaft und Verkehr die österreichische Infrastrukturindustrie, durch den

Abschluß von gezielten und projektbezogenen Infrastrukturkooperationsabkommen

unterstützt. So konnten annähernd 30 bilaterale Infrastrukturkooperationsabkommen

unter aktiver Mitarbeit der österreichischen Vertretungsbehörden abgeschlossen

werden. Parallel dazu hat sich der größte Teil der österreichischen

Infrastrukturindustrie in Betreiber - duster zusammengeschlossen, die zur Gänze von

Beteiligten finanziert und organisiert werden. Unseren Informationen nach hat am 17.

Februar 2000 die Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer Österreich in

einem Schreiben an die österreichischen Außenhandelsstellen die Weisung erteilt,

die Unterstützung der ministeriellen Aktivitäten zur Unterstützung der

österreichischen Industrie im Rahmen der bilateralen

Infrastrukturkooperationsabkommen, einzustellen.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

1. Ist Ihnen bekannt, warum die Wirtschaftskammer Österreich diesen

    ungewöhnlichen Schritt gesetzt hat?

 

2. Gerade in der gegenwärtigen außenpolitischen Situation, scheint eine

    intelligente Unterstützung der Industrie auf exportfinanzierten Märkten

    besonders wichtig. Wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang diesen Schritt

    der Wirtschaftskammer, und welcher Schaden könnte durch diese

    Vorgangsweise bei der Industrie verursacht werden?

 

3. Ist bereits ein Schaden, der durch diese Vorgangsweise entstanden sein

    könnte, aus Ihrer Sicht abschätzbar bzw. bezifferbar?

4. Werden Sie Ihre Aufsichtspflicht gegenüber der Wirtschaftskammer

    entsprechend wahrnehmen und was gedenken Sie konkret zu tun?

 

5. Werden Sie das System der bilateralen Infrastrukturkooperationsabkommen wie

    Ihre Vorgänger weiterhin aktiv betreiben, oder reduzieren Sie sich in Ihrer

    außenwirtschaftspolitischen Arbeit auf das Instrumentarium der

    staatswirtschaftlich, organisierten, Gemischten Wirtschaftskommissionen?

 

6. Ist der Erfolg der bisher abgeschlossenen Infrastrukturkooperationsabkommen,

    jemals von unabhängiger Seite auf Basis von Aussagen der betroffenen

    Wirtschaftstreibenden evaluiert worden? Wenn ja - mit welchem Ergebnis, wenn

    nein warum nicht.

 

7. Gibt es Vergleichsevaluierungen, mit den vom Bundesminister für Wirtschaft

   und Arbeit in der Vergangenheit durchgeführten Gemischten

   Wirtschaftskommissionen, auf Basis von Aussagen der betroffenen

   Wirtschaftstreibenden? Wenn ja - mit welchem Ergebnis, wenn nein - warum

   nicht?