712/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

 

der Abgeordneten Mag. Brunhilde Plank, Emmerich Schwemlein

und Genossen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Ausbaupläne hinsichtlich der B 320 (ehemalige Ennstalbundesstraße)

 

 

Im Rahmen der GSD - Studie über Gestaltung des Straßennetzes im Donaueuropäischen Raum

unter besonderer Beachtung des Wirtschaftsstandortes Österreich aus 1999 wurde der

Einbezug der Ennstalroute in das höchstrangige Straßennetz (TEN - Netz) vorgeschlagen. Von

Seiten des Landes Salzburg wurde im Zuge der Erstellung der Studie vorgeschlagen, die

Ennstalroute B79  - B 146 als wichtige regionale Verbindung in Typ II einzustufen, wobei für

die hochrangige Verbindung zwischen Salzburg und Graz Tauern- und Pyhrnroute zur

Verfügung stehen.

 

Mit einem vierspurigen Ausbau der Ennstalbundesstraße würde ein weiteres schönes und

dicht besiedeltes Tal für den Transitverkehr geöffnet werden. Neben der Zerschneidung der

Talböden ist eine dauernde Abgas - und Lärmbelästigung für die betreffende Bevölkerung zu

erwarten und zu befürchten. Darüber hinaus gibt es seit Jahren in der EU - Kommission

Bemühungen, auf TEN - Strecken Wochenend - , Feiertags - und Nachtfahrverbote für schwere

LKW maßgeblich zu reduzieren. Aus Sicht der unterzeichneten Abgeordneten sind zwar

Qualitätsverbesserungen (Verbreiterungen, Lärmschutzmaßnahmen, Ortsumfahrungen wie

z.B. in Radstadt und Liezen) diskutierbar und sinnvoll, der Ausbau der Ennstalstraße zu einer

hochrangigen Transitroute ist aber der örtlichen Bevölkerung keinesfalls zuzumuten und

daher abzulehnen.

 

Von Ihnen werden derzeit offensichtlich bereits Vorarbeiten für den Ausbau der

Ennstalbundesstraße vergeben.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang daher an den

Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie nachstehende

nachstehende

                                                               Anfrage:

 

1.             Wurde von Ihnen tatsächlich bereits ein Konzept für eine Korridoruntersuchung zum

                Ausbau der B 320 ausgearbeitet und wie lautet dieses? Wurde eine derartige Studie

                bereits vergeben?

 

2.             Werden im Rahmen der Korridoruntersuchung bereits erste Trassenvarianten für den

                Schnellstraßenausbau ausgearbeitet werden?

 

3.             Sind Sie bereit, die Folgewirkungen für die betroffenen Regionen im Zuge einer

                derartigen Studie (Verkehrsprognosen, Emissionen, Lärm, Erhöhung der

                Verkehrsdichte, saisonale Verkehrsspitzen) zu erheben und die Bevölkerung umfassend

                zu informieren?

 

4.             Welchen Landschaftsverbrauch wird der Ausbau einer Schnellstraße (gemäß

                Erfahrungswerten) nach sich ziehen?

 

5.             Welche Gründe sprechen aus Ihrer Sicht für den Ausbau der Ennstalbundesstraße und

                welche dagegen?

 

6.             Bevorzugen Sie den Ausbau nach den Gesichtspunkten der GSD - Studien (TEN -

                Strecke) mit der Folgewirkung einer mautpflichtigen Schnellstraße und verstärktem

                Transitverkehr oder geben Sie einem umwelt - und menschengerechten Ausbau den

                Vorrang?

 

7.             Welchen Zeithorizont für die weiteren Vorhaben und die Umsetzung dieser sehen Sie?

 

8.             Zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form werden die Länder Salzburg und

                Steiermark und die betreffenden Gemeinden in die Planung eingebunden werden?

                Welche Mitsprachemöglichkeiten werden den Gemeinden und der betroffenen

                Bevölkerung eingeräumt werden?

 

9.             Sind Sie bereit, im Zuge einer rechtzeitigen Einbindung der betroffenen Region an

                entsprechenden Bürgerversammlungen teilzunehmen?