806/J XXI.GP
der Abgeordneten Mag. Karl Schweitzer, Mag. Herbert Haupt
und Kollegen
an die Frau Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend Nachhilfestunden und Schattenwirtschaft
Lernhilfeinstitute meldeten für vergangenes Jahr stark rückläufige Zahlen, was die Nachfrage an
Nachhilfestunden anbelangt. Bereits im Jahr 1998 hat sich diese Tendenz erstmals abgezeichnet.
Laut Studien der Arbeiterkammer werden jährlich 1,5 Milliarden Schilling pro Schuljahr für private
Nachhilfe ausgegeben. Im Rahmen des ÖFL (Österreichische Ferienschulen und Lernhilfeinstitute), in
welchem 10 Lerninstitute organisiert sind, werden maximal 100 Millionen Schilling jährlich umgesetzt.
Da zu bezweifeln ist, dass sich die Schülerleistungen in dem Ausmaß verbessert haben, in dem die
Nachfrage an Nachhilfestunden offiziell abgenommen hat, ist anzunehmen, dass der Nachhilfe -
Schwarzmarkt in den vergangenen Jahren enorm gewachsen ist.
Nach Expertenschätzungen nimmt jeder vierte österreichische Schüler pro Jahr mindestens einmal
Nachhilfestunden in Anspruch.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesminister für
Unterricht und kulturelle Angelegenheiten nachstehende
1. Wie viele Lehrer in Österreich haben ihre Nachhilfetätigkeit bei der Finanzbehörde gemeldet?
(Auflistung nach Bundesländern und Finanzämtern)
2. Wie viele Lehrer, aufgelistet nach Pflichtschul - , AHS - und BHS - Lehrern, haben ihre Nachhilfetätigkeit
bei ihrer jeweiligen Finanzbehörde gemeldet?
3. Wie hoch sind die aus Nachhilfestunden resultierenden Steuererträge insgesamt?
4. Wie hoch sind die Steuererträge, aufgelistet nach Bundesländern und Finanzämtern?
5. Gibt es Berechnungen bzw. Schätzungen, wie viel Schilling im vergangenen Jahr insgesamt in
Nachhilfestunden investiert wurde?