83/J XXI.GP
der Abgeordneten G.Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie
betreffend Abwärmekoppelung RAG + Fernwärme Timelkam
1997 stieg der Anteil der CO2 - Emissionen im Bereich der Fernwärme wieder erheblich,
was zu einer zusätzlichen Verschlechterung der Klimabilanz führte. Deshalb erscheinen
Investionsförderungen, die den CO2 - Ausstoß vermindern, volkswirtschaftlich sehr sinnvoll.
Im Bezirk Vöcklabruck bietet sich ein Musterprojekt im Sinne des Klimaschutzes a.n
1972 begann die RAG in Schwarzmoos - ca. 1,5 km Luflinie vom Kraftwerk Timelkam
entfernt (Gemeindegebiet Gampern) Erdgas aus Lagerstätten (ca. 1100 m tief) zu fördern.
Seit 1982 wird ein Teil des Fördergebietes als Erdspeicher verwendet: Im Sommer wird
Erdgas angeliefert und eingespeichert und in den Wintermonaten an die OÖ - Ferngas und
von dieser an die EndverbraucherInnen geliefert. Der Speicher wurde in drei Ausbaustufen
auf 500 Mio m² erweitert. 1995 wurden die zwei Gasturbinen mit einer Maschinenleistung
von je 10 Megawatt installiert. Die Gasturbinen werden zum Einspeichern des Erdgases in
den Monaten Juni, Juli, August, September und zum Ausspeichern des Gases benötigt,
wenn der Speicher leer wird und zuwenig Gasfließdruck vorhanden ist (März, April). Die
Gasturbinen haben einen Wirkungsgrad von ca. 30% d.h. ein Großteil geht als Abgas (inkl.
NOx und CO) mit einer Temperatur von ca. 400 Grad durch den Schornstein in die
Atmosphäre ohne genutzt zu werden. In einer Entfernung von 1,5 km erzeugt das
Kraftwerk - Timelkam der Energie AG Fernwärme. Dabei kommen 40% der erzeugten
Fernwärme aus der Kraft - Wärme - Kopplung des Kraftwerkes, 60% wird aus Primärenergie,
d.h. Wasser wird mittels Gas erzeugt, hergestellt. Im Sommer wird ausschließlich
Primärenergie zur Fernwärmeerzeugung verwendet.
Die Abwärme der Gasturbine/n der RAG könnte für die Fernwärmeerzeugung genützt
werden. An technischen Einrichtungen wären die Errichtung einer ca. 1,5 km langen
Fernwärmeleitung und
die Installation von Abgaswärmetauschern mit Regelung und Übergabemeßstation für die
Fernwärme nötig. Die Investitionskosten beliefen sich in einer 2 - stelligen Millionenhöhe.
Die Vorteile der Abwärmekoppelung wären in zweierlei Hinsicht gegeben:
Þ Schadstoffbilanz: Tausende Tonnen weniger CO2
Bei der von den Grünen geforderten Nutzung der Abwärme der RAG - Turbine für die
Fernwärme ergibt sich eine Verminderung der Emissionen: Beim KW Timelkam verringert
sich der Einsatz an Primärenergie und der damit verbundene Schadstoffausstoß (CO2, NOx,
CO) bei der Fernwärmeerzeugung.
Þ Wirtschaft: Investitionen sichern Arbeitsplätze
Aufträge in Millionenhöhe für die technische Einrichtung stärken die heimische Wirtschaft;
weniger Erdgasimport verbessert die österreichische Handelsbilanz; nicht zuletzt helfen
Investitionen in die Fernwärme den
Standort Timelkam der Energie AG abzusichern!
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wie stehen Sie einer Förderung des Projektes durch die Kommunalkredit gegenüber?
2. In weicher Höhe können die Förderungen gewährleistet werden?
3. Welche Projekte zur Minderung des CO2 Ausstoß es werden von Ihnen derzeit in OÖ
gefördert? Wie ist dabei das Verhältnis der aufgewandten Kapitalien zu eingesparter CO2
Emissionen in Tonnen?