838/J XXI.GP
der Abgeordneten Mag. Maier und Genossen
an die Bundesministerin für Soziale Sicherheit und Generationen
betreffend „Verbotene Tierarzneimittel bzw. Antibiotika“
Weltweit stellt das zunehmende Vorkommen von Antibiotika - Resistenzen ein immer größeres
Problem dar. Ursache dafür ist der vermehrte und oft auch ungerechtfertigte Einsatz von
Antibiotika in Tierfüttermittel.
Nach Presseberichten (Kronen Zeitung vom 12. 2. 2000) wurde bei einem Schweinezüchter in
Niederösterreich das Tierarzneimittel Chlortetracylinhydrochlorid (CTC) gefunden.
Insgesamt wurden 25 Kilogramm in Reinsubstanz sichergestellt. Die Ermittler gehen davon
aus, dass dieser Landwirt dieses für die Menschen extrem gefährliche Arzneimittel auch
verfüttert hat. Dieses Medikament gehört zu der Gruppe der Breitbandantibiotika. Wenn man
es über die Nahrungskette aufnimmt, kann CTC besonders für Kinder und Schwangere
gefährlich werden. Die Krankheitserreger im Körper gewöhnen sich nämlich daran, jede
weitere Behandlung im Ernstfall schlägt dann fehl. Das kann sogar zum Tod führen. CTC darf
als Arzneimittel nur in kleinsten Dosen nach genauer Anleitung eines Tierarztes abgegeben
werden.
Ein Landwirt in Niederösterreich steht im Verdacht, dieses Arzneimittel CTC illegal gekauft
und nach Österreich verbracht zu haben. Ein Deutscher Tierarzt soll ihn dabei unterstützt
haben. Für das Arzneimittelrecht ist das BM für Soziale Sicherheit und Generationen
zuständig (457/AB XXI. GP).
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an nachstehende die Bundesministerin für
Soziale Sicherheit und Generationen nachstehende
Anfrage:
1. Welche Beschränkungen liegen für die Abgabe von CTC vor?
2. Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, damit die Verfütterung von CTC durch
Bauern unterbleibt.?
3. Wie hoch schätzen Sie die illegale Verfütterung von verbotenen Arzneimitteln etc in
Österreich an Nutztiere in der Landwirtschaft?
4. In welcher Form wird die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen des
Futtermittelgesetzes kontrolliert?
5. Wie und wann werden Sie die Entschließung des Rates vom 8. Juni 1999 zur
Antibiotikarestistenz „Eine Strategie gegen die mikrobiologische Bedrohung“ in
Österreich umsetzen?
6. Sehen Sie einen legislativen Handlungsbedarf?