883/J XXI.GP
der Abgeordneten Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend BVD -Virus
Seit jeher tritt das BVD - Virus im Rinderbestand Österreichs auf. Durch verstärkte
Untersuchungstätigkeit könnten Voraussetzungen für eine Eindämmung des Virus
geschaffen werden, sodass weniger Rinder davon befallen werden. Der BVD - Virus
kann bei Rindern zu tödlichen Erkrankungen führen, auch Menschen mit
herabgesetzter Immunabwehr sind gefährdet.
Rinder, die mit BVD - Virus verseucht sind, dürfen laut Verordnung des Ministeriums
regulär vermarktet werden, obwohl die Bestimmungen der
Fleischuntersuchungsverordnung eine Vernichtung des durch Virämie „untauglichen“
Fleisches vorsieht.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wie entstehen die Verseuchungen durch die BVD - Viren? Wodurch werden sie
weiterverbreitet?
2. Wie hoch liegt der wirtschaftliche Schaden durch die BVD - Verseuchung?
3. Welche betrieblichen Folgen hat die Entdeckung von mit dem BVD - Virus
verseuchten Tieren? Werden Schlachtungen vorgenommen?
4. Welche Vorgangsweise wählt man in den einzelnen Bundesländern, welche in
anderen Staaten?
5. Aus welchen Gründen gilt für Fleisch von Tiere mit BVD - Virus eine Ausnahme?
6. Widerspricht diese Vorgangsweise nicht den Bestimmungen der
Fleischuntersuchungsverordnung?
7. Wenn nein, wieso nicht?
8. Aus welchen Gründen sind die Bestimmungen der
Fleischuntersuchungsverordnung strenger geregelt?
9. In welcher Höhe würden sich die Kosten für eine Entsorgung der verseuchten
Tiere über die Tierkörperverwertung belaufen?
10. Welches Ausmaß würden die Entschädigungszahlungen an die betroffenen
Landwirte umfassen?
11. In welchem Umfang können EU - Gelder für diese Zahlungen herangezogen
werden?
12. Welches generellen Programm zur Eindämmung der BVD - Virenstreuer wird
von Ihnen entwickelt?
13. Erscheinen Ihnen die skandinavischen Erfahrungen und Programme
nachahmenswert?
14. Welchen Kostenaufwand brachten sie mit sich und welchen Erfolg erzielten
sie?
15. In welchem zeitlichen Rahmen gedenken Sie derartige Programme in
Österreich umzusetzen?
16. Warum fehlen die Durchführungsverordnungen für das Tiergesundheitsgesetz
noch immer?